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Planung und Pflege bei Querschnitt­lähmung

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    Du hast aufgrund einer Erkrankung oder nach einem Unfall die Diagnose „Querschnittlähmung“ erhalten? Dann wird sich Dein Leben in nahezu allen Bereichen verändern. Mit einer solchen Diagnose gehen zahlreiche Herausforderungen und Probleme einher und je größer Deine körperlichen Einschränkungen sind, desto intensiver musst Du Dich mit dem Thema Pflege bei Querschnittlähmung beschäftigen.

    Wissenswertes und Tipps zur Pflege bei Querschnittlähmung

    Wissenswertes und Tipps zur Pflege bei Querschnittlähmung

    In Deutschland gibt es etwa 140.000 Menschen mit einer Querschnittlähmung, jedes Jahr kommen circa 2.300 Betroffene dazu. Bei 61 Prozent aller Querschnittlähmungen handelt es sich um Paraplegien, die restlichen 31 Prozent werden als Tetraplegien diagnostiziert. Je stärker die Lähmungserscheinungen und Beeinträchtigungen sind, desto höher muss in der Regel der Pflegeaufwand beziehungsweise die zu beantragende Pflegestufe sein, damit Du den Alltag mit all seinen Herausforderungen, vom Toilettengang bis zu Außerhausterminen, bewältigst.

    Was ist eine Querschnittlähmung?

    Eine Querschnittlähmung wird von der Medizin definiert als Verletzung des Rückenmarks beziehungsweise der darin verlaufenden Nervenstränge. Dadurch können sie weniger oder gar keine Reize mehr weiterleiten. Von einer Querschnittlähmung kann prinzipiell jede Stelle der Wirbelsäule betroffen sein. Abhängig von der Höhe der Schädigung treten teilweise oder vollständige Lähmungen in den Extremitäten sowie andere Funktionseinschränkungen auf. Bisher gibt es keine Therapie, durch die sich Querschnittlähmungen und die durch sie möglichen Symptome rückgängig machen lassen.

    Welche Arten von Lähmungen gibt es?

    Bei einer Querschnittlähmung kann man zunächst unterscheiden zwischen einer Paraplegie und einer Tetraplegie. Wurde bei Dir eine Paraplegie diagnostiziert, heißt dies, dass zwei parallele Extremitäten, meistens die Beine, vollständig gelähmt sind. Bei einer Tetraplegie sind dagegen alle vier Extremitäten, also beide Arme und Beine, von der Lähmung betroffen. Bei einer Querschnittslähmung ist also vor allem die Position, an der die Rückenmarksschädigung (Läsion) auftritt, entscheidend für die Art und den Umfang der Lähmung:

    Paraplegie Infografik

    Bei einer Paraplegie befindet sich die Läsion im Bereich der Brustwirbelsäule (Th1 bis Th12) oder Lendenwirbelsäule (L1 bis L4).

    Bei einer Verletzung auf Höhe der Halswirbelsäule (C1 bis C8) führt eine Unterbrechung der Nervenfasern zu einer Tetraplegie.

    Es lassen sich vier verschiedene Arten von Querschnittlähmung mit jeweils unterschiedlichen physischen Auswirkungen (vollständige oder inkomplette Lähmung) voneinander unterscheiden:

    • vollständige Querschnittlähmung aller Extremitäten (Tetraplegie)
    • vollständige Querschnittlähmung der unteren Extremitäten (Paraplegie)
    • inkomplette Querschnittlähmung aller Extremitäten (Tetraparese)
    • inkomplette Querschnittlähmung der unteren Extremitäten (Paraparese)

    Was sind Ursachen einer Querschnittlähmung?

    Ursache für die Lähmung bei der Tetraplegie (auch als Quadriplegie bezeichnet) ist die Zerstörung von Nervenzellen oder aber die Unterbrechung von Nervenfasern. Die Tetraplegie ist häufig die Folge einer Halswirbelsäulenverletzung aufgrund eines Unfalls und eines daraus resultierenden Traumas. Ursachen für Rückenmarksverletzungen sind Unfälle im Straßenverkehr oder beim Sport. Es gibt aber auch Ursachen, die nicht unfall-, sondern krankheitsbedingt sind. So können Tumore, Erb- beziehungsweise Infektionskrankheiten oder Entzündungen zu einer Schädigung des Rückenmarks führen. Eine Tetraplegie kann auch idiopathisch sein. Das bedeutet, dass die Erkrankung entsteht, ohne dass eine Ursache gefunden wird.

    Was kann die Pflege bei einer Querschnittlähmung tun?

    Was die Pflege bei Querschnittlähmung leisten kann oder muss, das ist vor allem davon abhängig, wie hoch der Querschnitt liegt. Prinzipiell steigt der pflegerische Bedarf, je weiter oben sich die Rückenmarksverletzung befindet. Eine gute Pflege schaut hauptsächlich auf die Körpertemperatur und die Mobilisation, zudem wirkt sie Funktionsstörungen von Blase und Darm entgegen, mit denen fast jede querschnittgelähmte Person konfrontiert ist. Ein wichtiges Ziel der Pflege ist es, Betroffene darin zu unterstützen, mit der neuen Situation zurechtzukommen und möglichst viele der täglichen Herausforderungen selbst zu bewältigen.

    Oft zieht eine Querschnittlähmung auch Spastiken oder Muskelkrämpfe an den Gliedmaßen nach sich. Sie werden von den Patienten nicht nur als besonders unangenehm empfunden, sondern wirken sich oft auch negativ auf die psychische Situation aus. Um die Folgen der Immobilität aufgrund der kompletten Lähmung möglichst gering zu halten, braucht es von der Pflegekraft regelmäßig durchgeführte Prophylaxen, beispielsweise bei den Themen Dekubitus, Pneumonie, Thrombose, Muskelkontraktur sowie Zystitis.

    Voraussetzungen bei der Pflege von Menschen mit Querschnittlähmung

    Die Erkrankten sind in einer Ausnahmesituation, weshalb die Pflegekraft über ein hohes Maß an Kommunikationsstärke, Empathie, Einfühlungsvermögen, Verständnis und Geduld verfügen muss. Damit Dir überhaupt eine Pflegekraft zur Verfügung steht, musst Du zunächst bei der Pflegeversicherung einen Pflegegrad beantragen.

    Herausforderungen bei der Pflege bei Querschnittlähmung

    Bei der Diagnose Querschnittlähmung stehst Du als Betroffener vor großen Herausforderungen, wenn es um eine adäquate Pflege geht. Die physischen Einschränkungen, die Notwendigkeit eines Rollstuhls, die oft langwierige Rehabilitation sowie die damit verbundenen psychischen Belastungen können nicht nur zu Problemen in der Kommunikation, sondern auch zu Schwierigkeiten bei der rein physischen Pflege führen.

    Welche Pflegeprobleme gibt es bei einer Querschnittlähmung?

    Ein weit verbreitetes Pflegeproblem bei Querschnittlähmung sind beispielsweise Kontrakturen, also Bewegungs- und Funktionseinschränkungen der Gelenke. Auch die Nahrungsaufnahme kann durch Schluckstörungen problematisch sein. Bei Querschnittgelähmten fällt manchmal die sogenannte vegetative Steuerung aus, wodurch es nicht mehr möglich ist, die Körpertemperatur zu steuern. Je höher die Lähmung liegt, desto stärker kann die Atmungsfähigkeit beeinträchtigt sein. Eine Folge kann darin bestehen, dass die betroffene Person Sekret nicht abhusten kann.

    Welche Prophylaxen gibt es bei einer Querschnittlähmung?

    Um Kontrakturen entgegenzuwirken, ist tägliches Bewegungstraining notwendig, bei dem aber Vorsicht oberstes Gebot ist. Denn aufgrund des reduzierten Schmerzempfindens können unbemerkt Bewegungsgrenzen überschritten werden. Als vorbeugende Maßnahme bei Schluckstörungen ist es sinnvoll, wenn die Pflegekraft regelmäßig Husten- und Schluckreflex des Pflegebedürftigen testet. Zur Kontrolle der Körpertemperatur ist regelmäßiges Fiebermessen, Vermeidung direkter Sonne, die Verwendung passender Kleidung oder der Einsatz eines Ventilators sinnvoll.

    Im Fall von Atembeschwerden sollten Pflegekräfte bei ihren Patienten regelmäßig das überschüssige Sekret absaugen. Außerdem ist das Umlagern wichtig, wobei die Beine so zu positionieren sind, dass die venöse Blutzirkulation gewährleistet ist. Kompressionsstrümpfe beugen Thrombosen vor.

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    Querschnittlähmung Prophylaxe mit Sport

    Pflegegrad bei Querschnittlähmung

    Früher gab es drei Pflegestufen, die man, abhängig vom Umfang der Beeinträchtigungen, beantragen konnte. Durch eine Reform wurden diese Stufen 2017 schließlich durch fünf Pflegegrade ersetzt. Sie werden in Abhängigkeit zur noch beziehungsweise nicht mehr vorhandenen Selbstständigkeit der betroffenen Person vergeben.

    Kriterien für die Ermittlung beim Pflegegrad

    Zur Bewertung dieser Selbstständigkeit, die Bestandteil des Pflegegutachtens ist, wird ein Katalog verwendet, der sechs Kriterien umfasst:

    1. Mobilität des Antragstellers
    2. Kognitive sowie kommunikative Fähigkeiten
    3. Verhaltensweisen und psychische Problemlagen
    4. Selbstversorgungsfähigkeiten
    5. Bewältigung krankheits- und therapiebedingter Herausforderungen sowie selbstständiger Umgang mit ihnen
    6. Gestaltung des täglichen Lebens sowie soziale Kontakte

    Ein unabhängiger Pflegegutachter vergibt in jeder der genannten Kategorien Punkte. Durch ihre Addition ergibt sich am Schluss die Gesamtpunktzahl. Um den niedrigsten Pflegegrad 1 zu erhalten, brauchst Du mindestens 12,5 von möglichen 100 Punkten. Für den höchsten Pflegegrad 5 benötigst Du 90 oder mehr Punkte.

    Wann erhalten Menschen mit Querschnittlähmung einen Pflegegrad?

    Damit Dir bei einer Querschnittlähmung ein Pflegegrad sowie entsprechende Leistungen bewilligt werden, muss die Pflegeversicherung ermitteln, wie sehr Du in Deiner Selbstständigkeit eingeschränkt bist. Entscheidend für den Erhalt eines Pflegegrades aufgrund einer Querschnittlähmung ist der Grad, in dem Deine Selbstständigkeit eingeschränkt ist. Da Dich eine hochgradige Lähmung in Deiner Handlungsfähigkeit stark einschränkt, wird Dir aufgrund dieser Erkrankung und den damit einhergehenden Symptomen in der Regel ein Pflegegrad zugeteilt.

    Ein wesentlicher Faktor ist, ob Du noch laufen kannst oder einen Rollstuhl brauchst, wodurch eine signifikante Einschränkung Deiner Mobilität vorliegt. Zudem wird ermittelt, in welchem Umfang Du den Alltag trotz der Lähmung noch selbstständig meistern kannst.

    Zur Klärung dieser Fragen wurde das sogenannte „Neue Begutachtungs-Assessment“ entwickelt, in dessen Rahmen der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) sich vor Ort ein Bild macht und dann entscheidet, ob Deine Situation einen Pflegegrad rechtfertigt.

    Leistungen & Zuschüsse bei Querschnittlähmung

    Bist Du von einer Querschnittlähmung betroffen und hast einen Pflegegrad erhalten, stehen Dir verschiedene Leistungen und Zuschüsse zu, die Du jederzeit und relativ unkompliziert beantragen kannst.

    Welche Unterstützung gibt es je nach Pflegegrad?

    Es muss unterscheiden werden zwischen Sach- und Geldleistungen. In den fünf Pflegegraden erhalten pflegende Angehörige von Betroffenen 2024 ein monatliches Pflegegeld in folgender Höhe (Tagespflege beziehungsweise Tages- und Nachtpflege):

    Pflegegrad 1:
    kein Anspruch/keine Pflegeleistungen

    Pflegegrad 2:
    332 Euro/689 Euro

    Pflegegrad 3:
    573 Euro/1.298 Euro

    Pflegegrad 4:
    765 Euro/1.612 Euro

    Pflegegrad 5:
    947 Euro/1.995 Euro

    Wird die Pflege durch einen ambulanten Pflegedienst ausgeführt, erhalten Angehörige nur Pflegesachleistungen in Form von Hilfe für Körperhygiene, Ernährung und Mobilität. Für bauliche Maßnahmen in der Wohnung werden bei jedem Pflegegrad 4.000 Euro bewilligt. Mehr Informationen zum Thema Pflegegrad findest du hier.

    Pflegegrad bei Querschnittlähmung beantragen

    Um diesen Prozess in Gang zu setzen, genügt ein formloser Antrag auf Erteilung eines Pflegegrades. Diesen solltest Du als betroffene Person immer selbst stellen; die Pflegeversicherung teilt ihn individuell zu. Hier findest Du weiterführende Hinweise zum Antrag bei Pflegekassen.

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    Pflegehilfsmittel für Querschnittlähmung beantragen

    Als betroffene Person kannst Du Pflegehilfsmittel beantragen. Das funktioniert ohne Rezept, allerdings ist eine ärztliche Verordnung sinnvoll, weil so die entstehenden Kosten abgesichert sind. Neben dem Arzt kann auch eine Pflegefachkraft die notwendigen Pflegehilfsmittel empfehlen. Eine Empfehlung muss in Schriftform vorliegen und darf zum Zeitpunkt der Antragstellung höchstens zwei Wochen alt sein. Der Antrag muss den Namen, das Geburtsdatum und die Versicherungsnummer des Pflegebedürftigen enthalten. Zudem sollte die Art der benötigten Pflegehilfsmittel ersichtlich sein.

    Wer bezahlt die Pflegehilfsmittel bei Querschnittlähmung?

    Die Kosten für Sachleistungen sowie Geldleistungen für Pflegehilfsmittel trägt die jeweils zuständige Pflegkasse der Krankenversicherung. Werden Geldleistungen genehmigt, dienen sie zur Anschaffung von Pflegematerialien. Als Pflegehilfsmittel gelten zum Beispiel Handschuhe, Betteinlagen, Schutzbezüge, Desinfektionsmittel, Spritzen, Verbandsmaterial, Tücher oder Pflaster.

    Wie und wo beantrage ich Pflegehilfsmittel?

    Den Antrag auf Pflegehilfsmittel musst Du bei der Pflegekasse Deiner Krankenkasse stellen. Weitere Hinweise zum Antrag auf Pflegehilfsmittel findest Du hier.

    Fazit

    Kompetente Pflege ermöglicht Dir trotz Querschnittlähmung eine hohe Lebensqualität.

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    Pflegegrad 4 – Alles Wichtige auf einen Blick

    Navigation der Pflegegrad 4 – Alles Wichtige auf einen Blick

      Was ist Pflegegrad 4?

      Der Pflegegrad 4 ist eine von fünf Einstufungen, die seit 2017 als sogenannte Pflegegrade die Pflegebedürftigkeit von Menschen mit Pflegebedarf und damit verbundene Leistungen darlegt. Die Einstufung erfolgt nach einem Gutachten durch die Pflegekasse, um mit angepassten Leistungen und Hilfestellungen die Pflege im Alltag zu erleichtern. Wir informieren Sie über alle wichtigen Aspekte rund um den Pflegegrad 4.

      Wie wird Pflegegrad 4 definiert?

      Bis 2017 wurde der Pflegebedarf nach täglicher Pflegezeit berechnet und in den Pflegestufen 1 bis 3 eingeteilt. Seit der Umstellung auf die Pflegegrade 1 bis 5 wird der Pflegebedarf nach § 15 SGB XI (§ 15 Elftes Sozialgesetzbuch) über die Analyse des Allgemeinzustandes des pflegebedürftigen Menschen mittels der Einschränkung des Betroffenen im Alltag zugeteilt. Bei Pflegegrad 4 liegen seit oder voraussichtlich für mindestens sechs Monate schwerste Beeinträchtigungen im Alltag vor, welche die Fähigkeiten und / oder die Selbständigkeit der Person beeinträchtigen.

      Wann erhält man Pflegestufe 4?

      Die Pflegestufe 4 wird auf Antrag an die Pflegekasse zur Einstufung in einen Pflegegrad gewährt, wenn das für die Prüfung notwendige Gutachten entsprechenden Bedarf aufweist. Das Gutachten beruht auf der Kombination von sechs Modulen, welche die unterschiedlichen Alltagsbereiche der pflegebedürftigen Person durchleuchtet. Zeigt das aus den Ergebnissen resultierende Gutachten einen Pflegebedarf durch “schwerste Beeinträchtigung der Selbständigkeit”, kann die Pflegekasse die Einstufung in Pflegestufe 4 zuweisen.

      Welche Vorteile erhält man durch den Pflegegrad 4?

      Durch die Zuweisung von Pflegegrad 4 durch die Pflegekasse entstehen unterschiedliche Ansprüche auf Leistungen, die als Barauszahlungen oder Kostenerstattung für den Bedarf des pflegebedürftigen Menschen eingesetzt werden.

      Hierzu zählen neben den Kosten für Materialien und Hilfsmitteln auch die Kosten für professionelle Unterstützung durch Pflegekräfte oder die Unterbringung in einem Alten- bzw. Pflegeheim. Die Höhe der Kostenübernahme und Zahlungen richtet sich nach der Höhe der Pflegegradeinstufung und können je nach Pflegegrad variieren oder gleichbleibend sein.

      Pflegegrad 4

      Abgrenzung von Pflegegrad 4 zu 3 & 5

      Die Pflegegrade 3 und 5 werden durch die Pflegekasse bei einer Gesamtpunktezahl von 45,5 bis unter 70 beziehungsweise von 90 bis 100 Punkten zugeteilt.

      Die Abgrenzung in der Definition liegt bei Pflegegrad 3 in der “starken Beeinträchtigung der Selbständigkeit”, bei Pflegegrad 5 in der “höchsten Beeinträchtigung der Selbständigkeit”.

      Was verändert sich bei der Hochstufung von Pflegegrad 3 auf 4?

      Durch die Hochstufung von Pflegegrad 3 auf Pflegegrad 4 erhöht sich in verschiedenen Bereichen der Leistungsanspruch, da die Pflegebedürftigkeit in Pflegegrad 4 als höher angesehen wird. Somit erhöhen sich die Leistungen in Bezug auf

      Pflegegeld von 572 Euro / Monat
      auf 764 Euro pro Monat

      Pflegesachleistungen von 1.431 Euro / Monat
      auf 1.778 Euro / Monat

      Tages- und Nachtpflege von 1.298 Euro / Monat
      auf 1.612 Euro / Monat

      vollstationäre Pflege von 1.262 Euro / Monat
      auf 1.775 Euro / Monat

      Wie unterscheidet sich der Pflegegrad 4 von der Pflegestufe 5?

      Die Einstufung in Pflegegrad 5 weist einen höheren Pflegebedarf auf als bei Pflegegrad 4. Die Leistungen liegen somit bei Pflegegrad 4 niedriger als bei Pflegegrad 5, der als Höchsteinstufung auch den höchsten Leistungsanspruch für die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen mitbringt. Bei einer Höherstufung auf Pflegegrad 5 würden sich die Leistungsansprüche wie folgt erhöhen:

      Pflegegeld von 764 Euro pro Monat
      auf 946 Euro pro Monat

      Pflegesachleistungen 1.778 Euro / Monat
      auf 2.200 Euro pro Monat

      Tages- und Nachtpflege 1.612 Euro / Monat
      auf 1.995 Euro pro Monat

      Vollstationäre Pflege 1.775 Euro / Monat
      auf 2.005 Euro pro Monat

      Voraussetzungen für Pflegegrad 4

      Um einen Pflegegrad 4 für eine zu pflegende Person zu erhalten und die daraus resultierenden Leistungen zu beanspruchen, ist ein Antrag auf eine Pflegegrad-Einstufung oder ein Antrag auf Höherstufung bei einem bereits vorliegenden Pflegegrad bei der Pflegekasse zu stellen.

      Bei der Prüfung des Bedarfs wird unter anderem über einen Besuch von Mitarbeitern des Medizinischen Dienstes ein Gutachten erstellt, welches mit einem Kriterienkatalog unterschiedliche Lebensbereiche prüft und bis zu 100 Punkte zuteilt. Das Gutachten wird von Mitarbeitern des Medizinischen Dienstes der Kranken- und Pflegekassen erstellt. Der Kriterienkatalog hinterfragt dabei die Fähigkeit zur

      • Selbstversorgung (fließt zu 40 Prozent in die Gesamtberechnung ein),
      • Kognitive Fähigkeiten und Kommunikation (15 Prozent),
      • Mobilität (10 Prozent),
      • Alltagsgestaltung und Sozialkontakte (15 Prozent) sowie die
      • Bewältigung und der Umgang mit krankheits- und therapiebedingten Anforderungen (20 Prozent).
        Insgesamt können in den unterschiedlichen Bereichen bis zu 100 Punkte ereicht werden. Liegt die Endpunktzahl der Prüfung zwischen 70 und 90 Punkten, wird der pflegebedürftige Mensch in den Pflegegrad 4 eingestuft.
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      Leistungen bei Pflegegrad 4

      Mit der Zuteilung von Pflegegrad 4 haben pflegebedürftige Menschen Anspruch auf zahlreiche Leistungen durch die Pflegekasse. Teilweise werden die Leistungen als Geldleistungen ausgezahlt, teilweise in Form von Zuschüssen oder in einer Kombination aus Geld- und Pflegesachleistungen zur Auszahlung gebracht.

      Wie viel Geld bekommt man bei Pflegegrad 4?

      Zu den Geldleistungen und Zuschüssen bei Pflegegrad 4 zählen

      1. Pflegegeld in Höhe von 764 Euro / Monat bei Pflege durch Angehörige
      2. Pflegesachleistungen von bis zu 1.778 Euro / Monat (Unterstützung durch Pflegedienst)
      3. Zuschuss zu Tages- und Nachtpflege (teilstationär) 1.693 Euro / Monat
      4. Zuschuss zu vollstationärer Pflege 1.776 Euro / Monat zzgl. Leistungszuschlag

      Pflegegeld und Pflegesachleistungen bei Pflegegrad 4

      Das Pflegegeld kann beantragt werden, wenn die häusliche Pflege durch pflegende Angehörige übernommen wird. Pflegesachleistungen gelten hingegen als alle Leistungen, die durch einen Pflegedienst im häuslichen Umfeld angenommen werden. Die Zuschüsse und Ansprüche bei Pflegegrad 4 unterscheiden sich zudem bei der häuslichen und der stationären Pflege. In der häuslichen Pflege können unterschiedliche Regelungen beantragt werden, um die Leistungsansprüche individuell passend geltend zu machen.

      Kombination von Geld- und Sachleistungen bei Pflegegrad 4

      Werden Pflegesachleistungen bei Pflegegrad 4 in Höhe von bis zu 1.778 Euro im Monat nicht vollumfänglich in Anspruch genommen, kann die Differenz zwischen den entstandenen Kosten und dem Anspruchsbetrag auch als Ergänzung zum Pflegegeld ausgezahlt werden, um die Kosten weiterführende Bedürfnisse der pflegebedürftigen Person zu decken.

      Kurzzeitpflege bei Pflegegrad 4

      Als Kurzzeitpflege wird die kurzzeitige Pflege von pflegebedürftigen Personen in einer Einrichtung bezeichnet. Die Pflegekasse bezuschusst bei Pflegegrad 4 die Kosten für bis zu 8 Wochen im Jahr, höchstens jedoch bis zu 1.774 Euro jährlich.

      Verhinderungspflege bei Pflegegrad 4

      Die Verhinderungspflege wird durch die Pflegekasse mit bis zu 806 Euro im Jahr für maximal 6 Wochen bezuschusst. Hierdurch sollen pflegende Angehörige entlastet werden, welche im häuslichen Umfeld pflegen, jedoch selbst durch Krankheit, Urlaub oder andere Gründe verhindert sind.

      Kombination von Kurzzeit- & Verhinderungspflege bei Pflegegrad 4

      Wenn individuelle Erfordernisse es nötig machen, können die Zuschüsse für Kurzzeit- und Verhinderungspflege auch kombiniert in Anspruch genommen werden. Die Pflegekasse übernimmt bis zu 3.386 Euro für die Kurzzeitpflege, wenn die 1.612 Euro im Jahr für die Verhinderungspflege nicht in Anspruch genommen wurden. Sollen Mittel aus der Kurzzeitpflege für die Verhinderungspflege eingesetzt werden, können Kostenübernahmen von bis zu 806 Euro "verschoben" werden, wodurch für die Verhinderungspflege in diesem Fall bis zu 2.418 Euro in Anspruch genommen werden können. Die Kombination und die Verwendung von Zuschüssen für von einer Pflegeart in die andere müssen individuell beantragt werden.

      Tages- & Nachtpflege bei Pflegegrad 4

      Für die Tags- & Nachtpflege stehen bei Pflegegrad 4 bis zu 1.612 Euro pro Monat als Leistungen zur Verfügung, um als ambulante Pflegesachleistung, Pflegegeld oder Kombinationsleistung in Anspruch genommen zu werden. Hierdurch soll die gute Betreuung im häuslichen Umfeld individuell und nach Bedarf unterstützt werden.

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      Weitere Leistungen bei häuslicher Pflege für Pflegegrad 4

      Werden Menschen mit Pflegegrad 4 im häuslichen Umfeld gepflegt, stehen neben den bereits genannten Leistungen weiterführende Zuschüsse und Hilfsleistungen zur Verfügung. Hierzu zählen nach individuellen Ansprüchen unter anderem

      1. die Kostenübernahme für Pflegekurse
      2. die Kostenübernahme für eine Haushaltshilfe
      3. Zuschüsse für die Wohnraumanpassung mit bis zu 4.000 Euro je Maßnahme
      4. Zuschüsse in Höhe von bis zu 25 Euro für Digitale Pflegeanwendungen (DiPA)

      Darüber hinaus bietet die Pflegekasse für pflegende Angehörige einen Entlastungsbeitrag in Höhe von 125 Euro / Monat sowie die Möglichkeit der Beantragung von Lohnersatzleistungen, wenn für die Pflege von Angehörigen die eigene Berufstätigkeit reduziert werden muss.

      Leistungen bei stationärer und teilstationärer Pflege für Pflegegrad 4

      Ist eine teilstationäre Pflege nötig, erhalten Pflegebedürftige mit Pflegegrad 4 bis einen Zuschuss von bis zu 1.693 Euro / Monat sowie bei stationärer Pflege einen Zuschuss von 1.776 Euro / Monat zzgl. einem Leistungszuschlag in Höhe von

      15% des Pflegekosten-Eigenanteils innerhalb dem ersten Jahr

      30% des Pflegekosten-Eigenanteils, bei mehr als 12 Monate in einer Einrichtung,

      50% des Pflegekosten-Eigenanteils, bei mehr als 12 Monate in einer Einrichtung

      75% des Pflegekosten-Eigenanteils, bei mehr als 12 Monate in einer Einrichtung

      Zudem werden nach (§ 39e SGB V) die Kosten für eine bis zu zehn Tage andauernde Übergangspflege gezahlt, wenn eine erhöhte Krankenpflege unmittelbar im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt nötig ist.

      Pflegehilfsmittel für Pflegestufe 4

      Allen pflegebedürftigen Menschen ab einer Zuteilung von Pflegegrad 1 steht eine monatliche Pauschale für Pflegehilfsmittel zum Verbrauch zu. Die oft als Pflegehilfsmittel-Paket bezeichnete Leistung wird mit monatlich 40 Euro bezuschusst und wird auf Antrag von der Pflegekasse übernommen. Die Zusammenstellung kann nach dem individuellen Bedarf somit auch bei Pflegegrad 4 erfolgen. Bestellen Sie Ihr Pflegehilfsmittelpaket direkt auf unserer Seite.

      Wann sollte der Pflegegrad hochgestuft werden?

      Erhöht sich der Pflegebedarf einer pflegebedürftigen Person nachhaltig und dauerhaft, ist ein Antrag auf Hochstufung zumeist sinnvoll. Ein Pflegetagebuch mit ausführlicher Dokumentation ist hilfreich, um bei der erneuten Prüfung durch die Gutachter des Medizinischen Dienstes stichhaltige Argumente darlegen zu können.

      Kann man Widerspruch gegen Pflegegrad 4 einlegen?

      Gegen jede Pflegegrad-Einstufung kann innerhalb von einem Monat nach Zugang des Bescheides der Pflegekasse Widerspruch eingelegt werden. Der Widerspruch bedarf einer stichhaltigen Begründung, die bei Bedarf jedoch auch nachgereicht werden kann. Die Begründung kann sich auf formale Fehler im Bescheid, aber auch auf inhaltliche Fehler im Gutachten und der Bewertung bezogen werden. Lesen Sie hierzu auch unseren Beitrag zum Widerspruch gegen die Pflegegrad-Einstufung.

      Pflegekurse & Beratung für Angehörige und Pflegebedürftige

      Pflegekurse und Beratungsleistungen für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige stehen allen zu, die einen Pflegegrad zugesprochen bekommen haben. Die Kosten für Beratungen und Pflegekurse werden meist direkt von der Kranken- oder Pflegekasse übernommen oder können nach Vorlage des Zahlbeleges erstattet werden.

      Pflegegrad 4 beantragen

      Der Antrag auf die Einstufung in den Pflegegrad 4 ist an die Pflegekasse zu stellen. Antragsteller kann je nach vorliegender Situation der Pflegebedürftige selbst oder eine bevollmächtigte Pflegeperson sein. Lesen Sie mehr über die Antragstellung in unserem Beitrag zur Pflegegrad-Einstufung oder direkt auf der Webseite der zuständigen Pflegekasse, die Ihnen alle wichtigen Aspekte rund um die Antragstellung erläutert.

      Wie & Wo beantrage ich zusätzliche Geldleistungen bei Pflegegrad 4?

      Durch die Zuteilung auf den Pflegegrad 4 haben Sie Anspruch auf diverse Leistungen. Um diese Leistungen jedoch in Anspruch nehmen zu können, müssen sie direkt bei der Pflegekasse beantragt werden. Die Leistungen werden nicht automatisch ausgezahlt, sondern müssen über die Antragstellung angefordert werden.

      Vielfältige Leistungen zur Verbesserung des Alltags bei Pflegegrad 4

      Die vielfältigen Leistungsansprüche bei Pflegegrad 4 unterstützen die bestmögliche Förderung des Lebensalltages von pflegebedürftigen Menschen mit schweren Beeinträchtigungen in der Selbständigkeit. Informieren Sie sich daher über die individuellen Geld- und Sachleistungen, die Sie für Ihre Pflege oder als pflegende Angehörige für die Alltagsbewältigung Ihrer Lieben erhalten können.

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      Inkontinenz nachts: Was Sie wissen sollten und wie Sie damit umgehen können

      Nighttime Incontinence

      Nächtliche Inkontinenz – für Pflegebedürftige und Angehörige eine Herausforderung. box4pflege hilft Ihnen, sie zu bewältigen und bietet bestmögliche Unterstützung: Wir kümmern uns um den Antrag bei der Krankenkasse und schicken Ihnen regelmäßig und kostenfrei Ihre individuelle Pflegebox, die Sie sich nach ihren Wünschen zusammenstellen können. Erfahren Sie hier mehr über Inkontinenz und Pflegehilfsmittel.

      Inhaltsverzeichnis

        Nützliche Informationen und Tipps zur nächtlichen Inkontinenz

        Blasenschwäche in der Nacht: Was ist Nykturie, was ist Enuresis nocturna

        Nächtliche Inkontinenz bezeichnet Formen der Harn- oder Stuhlinkontinenz, die im Schlaf oder beim Aufwachen auftreten. Die beiden häufigsten Ausprägungen von Blasenschwäche sind

        1. Enuresis nocturna oder Bettnässen, das unwillkürliche Entleeren der Blase während des Schlafens. Diese starke Harninkontinenz kommt nachts vor allem bei Kindern, aber auch bei Jugendlichen und Erwachsenen vor und hat genetische, neurologische oder psychologische Ursachen.
        2. Nykturienächtlicher Harndrang weckt die Betroffenen mehrmals in der Nacht auf. Sie gilt nicht als Inkontinenz, da der Urinabgang kontrolliert erfolgt. Allerdings kann es zu unfreiwilligem Harnverlust kommen, wenn sie es nicht rechtzeitig bis zur Toilette schaffen. Hier sind die Ursachen organischer Natur.

        Urin und Stuhl halten können ist keineswegs selbstverständlich – ohne Windeln auskommen lernen wir bis zum dritten oder vierten Lebensjahr. Im Alter oder durch Krankheiten kann die Kontrolle über das kleine und große Geschäft wieder verloren gehen. Das bezeichnen Mediziner als Inkontinenz. Eine schwache Blase haben sagt der Volksmund aber auch, wenn jemand nachts öfters aufsteht und zur Toilette muss.

        Epidemiologie: Wie viele Menschen leiden an nächtlichem Harndrang?

        Klinische Studien und Metaanalysen kommen zu variablen Ergebnissen. Als Richtwerte gelten:

        1. An Enuresis nocturna leiden 1-2 Prozent der Erwachsenen, Frauen etwas häufiger als Männer.
        2. An Nykturie leiden durchschnittlich 10-15 Prozent der Erwachsenen, Männer öfter als Frauen. Mit zunehmendem Lebensalter steigt die Prävalenz (Tab. 1).

        Anteil der Patienten, die aufgrund einer Blasenschwäche mehr als zweimal pro Nacht aufstehen müssen (Schatzl et al. 2000).

        LebensalterPrävalenz
        20-50 Jahre5-15 %
        50-70 Jahre20-30 %
        über 70 Jahre10-50 %

        Fakten zum Thema nächtliche Inkontinenz:

        • Ein Drittel der Menschen über 30 macht nachts mindestens zweimal einen Toilettengang. Männer und Frauen sind davon gleichermaßen betroffen.
        • An nächtlicher Blasenschwäche leiden junge Frauen öfter als junge Männer, ältere Männer häufiger als ältere Frauen.
        • Beschwerden mit nächtlicher Inkontinenz häufen sich mit dem Alter, da die Blasenfunktion nachlässt und andere Erkrankungen hinzukommen.

        Welche Arten der nächtlichen Inkontinenz gibt es?

        Besonders in der Nacht kann eine schwache Blase zum Problem werden und den Schlaf empfindlich stören. Die häufigsten Formen der Harninkontinenz sind:

        Dranginkontinenz
        Plötzlicher starker Harndrang. Bei der häufigsten Ausprägung beginnt sich die Blase zu leeren, noch bevor die Toilette erreicht ist. Dranginkontinenz ist zu jeder Tageszeit möglich und wird oft durch Reize wie Kälte, Stress oder Geräusche ausgelöst.

        Belastungsinkontinenz (Stressinkontinenz)
        Steigt der Druck im Bauchraum durch Husten, Niesen, Lachen oder Heben kann der Schließmuskel den Urin nicht halten. Meist tagsüber, aber auch nachts bei Bewegungen und Träumen; besonders verbreitet bei Frauen nach Schwangerschaft oder den Wechseljahren.

        Mischinkontinenz
        Bezeichnet das gleichzeitige Auftreten von Dranginkontinenz und Stressinkontinenz.

        Überlaufinkontinenz
        Geringer, aber ständiger Urinverlust aus der randvoll gefüllten Blase (Überlaufblase) durch Harnstau in den unteren Harnwegen. Der Rückstau entsteht durch Prostatavergrößerung, Prostatakrebs oder Tumoren von Harnröhre oder Blase.

        Reflexinkontinenz
        Lässt sich auf eine gestörte Kommunikation zwischen Gehirn und Blase zurückführen. Die Blasenmuskulatur kontrahiert reflexartig, ohne dass eine Kontrolle möglich ist. Häufigste Ursache der Reflexinkontinenz ist eine Querschnittslähmung.

        Je nach der Menge an abgegebenem Urin unterscheidet der Arzt verschiedene Schweregrade von einem leichten Tröpfeln bis hin zur vollständigen Blasenentleerung (Tab. 2).

        Schweregrade der Harninkontinenz

        SchweregradBlasenschwächeUrinabgang
         leichte Harninkontinenz, Tröpfelinkontinenz<50 ml
        Grad 1mittlere Harninkontinenz50-100 ml
        Grad 2schwere Harninkontinenz100-250 ml
        Grad 3sehr schwere Harninkontinenz>250 ml

        Welche Ursachen hat Inkontinenz nachts?

        Nächtliche Inkontinenz wird von Alter, Geschlecht und Gesundheitszustand beeinflusst. Zu den häufigsten Auslösern gehören:

        • Altersbedingte Hormonumstellung. Antidiuretisches Hormon (ADH, Adiuretin, Vasopressin) verhindert in jungen Jahren, dass wir nachts öfter zur Toilette müssen. Im Alter bildet der Hypothalamus weniger davon.
        • Erhöhte Urinproduktion in der Nacht (Polyurie) überfüllt die Blase infolge
          • Krankheiten (Herzinsuffizienz, Diabetes, Niereninsuffizienz)
          • hohe Flüssigkeitsaufnahme vor dem Schlafengehenharntreibende Medikamente (Diuretika)
          • koffeinhaltige Getränke und Alkohol

        Störungen der Nierenfunktion führen nicht zu weniger, sondern zu mehr Urin. Die Nieren filtrieren das Blut und bilden täglich um die 170 Liter (!) Primärharn. Das meiste Wasser und einige Ionen holen sie wieder zurück, Giftstoffe werden mit nur noch 1-1,5 Liter Sekundärharn ausgeschieden. Beim Diabetes insipidus kann die tägliche Harnmenge über 20 Liter betragen.

        • Erkrankungen der Harnwege verursachen Reizungen und Entzündungen, die Urinmenge steigt, Kapazität und Sensibilität der Harnblase nehmen ab. Eine überaktive oder gereizte Blase, ständiger Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen sind die Folge von
          • Blasenentzündung (Zystitis) und/oder Harnwegsentzündung, besonders bei der Frau
          • Blasensteine
          • Blasentumoren
        • Schwache Muskulatur von Blase und Beckenboden führt vorwiegend bei Frauen zu einem unzureichenden Verschluss der Harnröhre; vor allem durch
          • Schwangerschaft und Geburtenhormonelle Umstellungen nach der Menopause
          • Operationen am Unterleib
        • Vergrößerte Prostata. An der typischen „Männerkrankheit“ mit erschwertem Wasserlassen, Restharnbildung und häufigem Harndrang leiden viele Männer im fortgeschrittenen Alter. Diese gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie) verengt die in ihrem Inneren verlaufende Harnröhre. Sie kann zu Prostatakrebs (Prostatakarzinom) entarten und die Probleme verschärfen, ebenso wie Operationen an der Vorsteherdrüse.
        • Obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). Nächtliche Atemaussetzer von mehr als zehn Sekunden und Schnarchen sind typisch für Schlafapnoe. Studien zufolge korreliert diese mit Enuresis nocturna bei Kindern und Nykturie bei Erwachsenen (Sun et al. 2020; Abate et al. 2023).
        • Gestörte Kommunikation zwischen Blase und Gehirn erschwert die Kontrolle des Harndrangs, unter anderem durch
          • Diabetes, Schlaganfall und Querschnittlähmung
          • neurodegenerative Erkrankungen wie Multiple Sklerose (MS), Morbus Parkinson, Morbus Alzheimer und andere Formen der Demenz
          • Medikamente
          • Alkohol und Koffein
          • psychische Faktoren
        • Genetische Veranlagung und Entwicklungsstörungen. Verzögerte Reifung des Harntraktes äußert sich bereits im Kindesalter mit verminderter Blasenkapazität, schwachem Weckreiz und/oder mangelnder Blasenkontrolle. Bei vielen Menschen mit Handicap bleiben diese Beschwerden im Erwachsenenalter bestehen.

        Als häufigste Risikofaktoren für Harninkontinenz gelten Alter, hoher Body-Mass-Index (Adipositas/Übergewicht), Diabetes und chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD).

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        Diagnose von Nykturie und nächtlichen Harndrang

        Nachts öfter zur Toilette müssen bedeutet nicht automatisch krank sein; meistens haben Sie zu spät zu viel getrunken oder harntreibende Medikamente eingenommen. Bei länger anhaltenden Beschwerden sollten Sie die Nykturie aber unbedingt untersuchen lassen, denn oft ist sie nur ein Symptom einer schwerwiegenden organischen Erkrankung.

        Welcher Arzt stellt die Diagnose?

        Nächtliche Inkontinenzwird meistens vom Hausarzt, Gynäkologen oder Urologen diagnostiziert. Dazu nimmt der Arzt eine körperliche Untersuchung vor und fragt nach der Krankengeschichte (Anamnese). Harnwegsinfektionen als häufigste Ursache für Nykturie bei Frauen lassen sich durch Blutwerte und Urinuntersuchung feststellen, eine Bildgebung mit Ultraschall (Sonographie) zeigt Veränderungen an Blase, Prostata, Nieren, Harnleiter und Harnröhre.

        Blasentagebuch: Möglicherweise bittet Sie Ihr Arzt, Ihre Trink- und Schlafgewohnheiten zu dokumentieren. Die Auswertung von Trink- und Urinvolumen, Uhrzeit und Zahl der Toilettengänge liefert erste Hinweise, welche Ursachen die Blasenschwäche haben könnte.

        Gegebenenfalls wird der Urinverlust von einem Fachkollegen weiter geprüft. Ein Urologe, Kardiologe oder Endokrinologe macht spezielle Tests wie urodynamische Untersuchung, Blasenspiegelung oder Ultraschall (Sonographie).

        Behandlung von nächtlicher Inkontinenz

        Die Therapie hängt von Ursache, Schweregrad und Einfluss auf Ihre Lebensqualität ab. Leichte Formen der Harninkontinenz können Sie oft selber behandeln, bei schwerer Blasenschwäche sollten Sie ein Arzt zu Rate ziehen.

        Folgen einer nächtlichen Harninkontinenz. Zu wenig Schlaf und Regeneration beeinträchtigen Lebensqualität und Leistungsfähigkeit, das Risiko für Infektionen und Hautirritationen steigt, und psychische Beeinträchtigungen reichen von Scham bis zur sozialen Isolation. Daher gelten Inkontinenz und Harndrang in der Nacht als bedeutsame klinische Probleme, die eine frühzeitige Behandlung erfordern.

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        Was hilft bei Blasenschwäche und starker Inkontinenz nachts

        Leichte nächtliche Inkontinenz lässt sich oft bereits behandeln, indem man Gewohnheiten ändert: 

        Reduktion des abendlichen Trinkvolumens
        Trinken Sie stattdessen tagsüber ausreichend und vermeiden Sie abends koffein- und alkoholhaltige Getränke.

        Toilettengang vor dem Schlafengehen
        Entleeren Sie Ihre Blase möglichst vollständig, kurz bevor Sie sich hinlegen.

        Anpassung der Schlafhygiene
        Halten Sie Ihr Schlafzimmer ruhig, dunkel und kühl und meiden Sie Fernsehen, Computer und Mobiltelefon. Immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen und morgens aufstehen sorgt für einen besseren Schlafrhythmus.

        Entspannen hilft Schlafen
        Etwa mit Lesen, Meditieren oder Musik hören. Vermeiden Sie ein Gedankenkarussell, das Sie nicht einschlafen lässt.

        Inkontinenzprodukte wie Bettschutzeinlagen und Windeln erleichtern den Umgang mit nächtlicher Blasenschwäche und Urinverlust.

        Wie kann man nächtliche Inkontinenz stoppen?

        Reichen diese einfachen Maßnahmen nicht aus, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Die Behandlung der nächtlichen Blasenschwäche richtet sich nach Ursache, Schweregrad und Leidensdruck der Betroffenen:

        • Therapie der Grunderkrankung, die bei Nykturie für die vermehrte nächtliche Harnausscheidung verantwortlich ist (Diabetes, Herzinsuffizienz, Prostatavergrößerung)
        • Medikamente reduzieren bei Dranginkontinenz die Blasenaktivität, erhöhen die Blasenkapazität, verringern die Urinproduktion und/oder entspannen die Harnröhre (Anticholinergika, Beta-3-Agonisten, Antidiuretika wie Desmopressin, Alpha-Blocker; bei psychischen Problemen und Enuresis nocturna Antidepressiva, nach den Wechseljahren Hormontherapie)
        • Physikalische Therapie zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur (Elektrostimulation, Biofeedback-Beckenbodentraining) und Blasentraining helfen, den Harndrang zu kontrollieren und die Zeit zwischen den Toilettengängen zu verlängern. Hilfreich vor allem bei Stressinkontinenz.
        • Operative Therapie korrigiert anatomische oder funktionelle Probleme (Prostataoperation, Blasenschrittmacher, künstlicher Schließmuskel) bei Belastungsinkontinenz und Überlaufinkontinenz.
        • Psychotherapie kann bei vielen Fällen der Enuresis nocturna helfen.

        Unterschiede von Nykturie und nächtlichem Harndrang

        Nächtlicher Harndrang und Urinverlust werden oftmals synonym benutzt, aber medizinisch handelt es sich um zwei unterschiedliche Leiden (Tab. 3).

        Unterschiede zwischen Nykturie und Enuresis nocturna

         NykturieEnuresis nocturna
        Harnabgangkontrolliertes vermehrtes Wasserlassen und nächtlicher Harndrangunwillkürliches Einnässen während des Schlafes
        Ursachenmeist organischgenetisch, neurologisch oder psychologisch
        Altersstufetypischerweise bei Erwachsenen, vor allem im Alterbei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen

        Nicht jedes Bettnässen ist gleich eine Enuresis nocturna; so wird die nächtliche Inkontinenz erst bezeichnet, wenn sie drei Monate lang mindestens zweimal monatlich auftritt.

        Unterschiede von nächtlicher Inkontinenz bei Frauen und Männern

        Männer und Frauen zeigen bei nächtlichem Harndrang, Blasenschwäche und Harninkontinenz geschlechtsspezifische Unterschiede; bei beiden nehmen die Beschwerden im Alter zu (Tab. 4).

        Nächtliche Inkontinenz: Unterschiede bei Ursachen, Symptomen und Behandlung abhängig vom Geschlecht.

         Inkontinenz bei FrauenInkontinenz bei Männern
        Ursachenschwache Muskulatur von Blase und Beckenboden führt zu Dranginkontinenz oder Belastungsinkontinenz:
        – Schwangerschaften
        – Operationen am Unterleib
        – Hormonmangel
        Veränderungen der Prostata führen zu Überlaufinkontinenz:
        – Prostatavergrößerung
        – Prostataentzündung
        – Prostatakrebs
        – Prostataoperationen
        typische Symptome– plötzlicher oder starker Harndrang
        – unwillkürlicher Urinverlust beim Husten, Niesen, Lachen oder Heben
        – häufige, oft nächtliche Entleerung der Harnblase
        – Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung
        – schwacher oder unterbrochener Harnstrahlerschwertes oder schmerzhaftes Wasserlassen
        – häufiger, meist nächtlicher Harndrang
        – unwillkürlicher Urinverlust nach dem Wasserlassen oder ständiges Urintröpfeln
        Behandlung– Entspannung der Blasenmuskulatur
        – Ausgleich des Hormonhaushaltes
        – Medikamente
        – Verkleinerung der Prostata
        – Erweiterung der Harnröhre innerhalb der Prostata
        – Medikamente

        Mehr zum Thema Inkontinenz bei Männern und Frauen folgt demnächst in weiteren Blogartikeln, die wir Ihnen hier auch verlinken werden.

        Inkontinenzprodukte für Nykturie und nächtliche Blasenschwäche

        Welche Inkontinenzprodukte gibt es?

        Nykturie oder nächtlicher Blasenschwäche haben zur Folge, dass Sie im Schlaf oder auf dem Weg zur Toilette ungewollt Urin verlieren. Zum Glück gibt es zahlreiche Produkte und Hilfsmittel, mit denen Sie sich nachts trocken und sicher fühlen:

        Bettschutzeinlagen
        Dünne wasserdichte Decken zum Schutz von Matratze und Bettlaken. Waschbare sind leichter zu reinigen als die Bettwäsche, Einmalprodukte werden nach Gebrauch entsorgt.

        Pflegehilfsmittel
        Sind bei Inkontinenz aus Gründen der Hygiene unverzichtbar. Dazu zählen Händedesinfektionsmittel, Flächendesinfektionsmittel, Einmalhandschuhe, Schutzschürzen und Mundschutz.

        Inkontinenzprodukte
        Gibt es in verschiedenen Größen und Saugstärken:

        Windeln
        Für Erwachsene bieten nachts den höchsten Schutz und sind vor allem für schwere Inkontinenz und Enuresis nocturna geeignet. Auch bei Stuhlinkontinenz bieten Windeln den besten Schutz.

        Wo bekomme ich Inkontinenzprodukte für Nykturie und nächtliche Blasenschwäche?

        Bei Pflegebedürftigen mit Pflegegrad übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Pflegehilfsmittel wie Bettschutzeinlagen, Desinfektionsmittel und Einmalhandschuhe in Form einer Pauschale von bis zu 40 Euro im Monat. Für Inkontinenzprodukte wie Windeln ist eine ärztliche Verordnung erforderlich. Falls Sie keinen Pflegegrad haben können Sie trotzdem Ihren Arzt oder Ihre Krankenkasse fragen, ob eine Kostenübernahme oder Zuzahlung möglich ist.

        Wie wirkt sich nächtliche Inkontinenz auf die Einstufung des Pflegegrades aus?

        Die Pflege eines inkontinenten Patienten kostet Angehörige oft viel Zeit und Geld. Hat der Betroffene einen Anspruch auf einen Pflegegrad, so bietet die Krankenkasse finanzielle und praktische Unterstützung.

        Der Pflegegrad wird anhand von Selbstständigkeit und Beeinträchtigungen in sechs Lebensbereichen berechnet, den sogenannten Modulen. Für jedes Modul gibt es Kriterien, die mit Punkten bewertet werden. Die Gesamtpunktzahl entscheidet über den Pflegegrad, der von 1 (geringe Beeinträchtigung) bis 5 (schwerste Beeinträchtigung) reicht.

        Nächtliche Inkontinenz betrifft vor allem das Modul Selbstversorgung, das die Fähigkeit zur Körperpflege, Ernährung, Ausscheidung und Ankleiden umfasst. Wenn Sie aufgrund Ihrer Inkontinenz Hilfe bei diesen Tätigkeiten benötigen, bekommen Sie dafür Punkte. Die Gesamtpunktzahl hängt davon ab, wie oft und wie lange Sie Hilfe brauchen.

        Zusätzliche Punkte gibt es bei nächtlicher Inkontinenz oft auch bei den anderen Modulen, etwa bei eingeschränkter Mobilität, Demenz, Parkinson und anderen körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen.

        Um einen Pflegegrad zu erhalten, müssen Sie einen Antrag bei Ihrer Krankenkasse stellen. Diese beauftragt einen Gutachter des Medizinischen Dienstes (früher Medizinscher Dienst der Krankenversicherung, MDK), der Sie zu Hause besucht und Ihre Situation beurteilt.

        Der Gutachter stellt Ihnen Fragen zu Ihrer Inkontinenz und anderen Beeinträchtigungen und liest Ihre Pflegedokumentation. Zudem wird er Ihre Angehörigen oder Pflegepersonen befragen, sofern Sie damit einverstanden sind. Anhand der gesammelten Informationen erstellt der Gutachter einen Bericht, der die Punkte für die einzelnen Module enthält. Die Pflegekasse entscheidet auf Basis dieses Berichts über Ihren Pflegegrad.

        Weitere Informationen zu für Sie kostenlose Pflegehilfsmittel je nach Pflegegrad finden Sie hier:

        1. Pflegegrad 1
        2. Pflegegrad 2
        3. Pflegegrad 3
        4. Pflegegrad 4
        5. Pflegegrad 5

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        Quellen, Links und weiterführende Literatur

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        Pflegegrad Einstufung

        Pflegegradeinstufung
        Inhaltsverzeichnis

          Wissenswertes und Tipps zur Einstufung in Pflegegrade

          Wird durch Erkrankungen oder das Alter die Selbständigkeit im Alltag eingeschränkt, kann es zum Hilfebedarf im Bereich von Mobilität, Alltagsbewältigung oder Pflege kommen. Die Einstufung in einen Pflegegrad kann Hilfestellung bieten, da sich darauf der Anspruch auf verschiedene Hilfsleistungen stützt. Erfahren Sie alle wichtigen Faktoren rund um die Einstufung in einen Pflegegrad.

          Was ist ein Pflegegrad?

          Als Pflegegrad wird die Einteilung bezeichnet, nach der sich die Einschränkung der Selbständigkeit einer Person einstufen lässt. Die Einstufung erfolgt durch den Medizinischen Dienst der Kranken- und Pflegekassen (kurz MDK) im Auftrag der Pflegekassen, welche die Einstufung in den ermittelten Pflegegrad und damit den Anspruch auf unterschiedliche Pflegeleistungen bestätigen. Die Einstufung ist aktiv vom Menschen mit der Einschränkung, pflegenden Angehörigen oder qualifizierten Betreuungspersonen mit nachgewiesener Befugnis zu beantragen.

          Welche Pflegegrade gibt es?

          Insgesamt gibt es fünf Pflegegrade, welche die Einstufung der Pflegebedürftigkeit nach Pflegestufen seit 2017 abgelöst haben. Die unkomplizierte Benennung erfolgt nach Pflegegrad 1 bis Pflegegrad 5. Die Einstufung nach Pflegegrad reicht von leichtem Unterstützungsbedarf in der Selbständigkeit bei Pflegegrad 1 bis hin zu schwerster Pflegebedürftigkeit bei Pflegegrad 5. Die Prüfung der Pflegebedürftigkeit bei einem Antrag auf Einstufung in die Pflegegrade erfolgt über ein komplexes Punktesystem, das in sechs Module unterteilt ist. Dabei werden Mobilität, Fähigkeiten, Verhaltensweisen, Selbständigkeit in der Selbstversorgung, aber auch der Umgang mit Alltagsbelastungen und Therapieerfordernissen und Gestaltung des Lebensalltags berücksichtigt.

          Welche Vorteile erhält man durch die Pflegegradeinstufung?

          Durch die Pflegegrad-Einstufung erhalten Pflegebedürftige die individuelle Bestätigung der Pflegebedürftigkeit und zugleich den Anspruch auf verschiedene Leistungen zur Verbesserung der Lebenssituation. Je nach Pflegegrad kann sich dies unterschiedlich aussehen. Bei manchen Pflegegraden kann sich die Unterstützung auf finanzielle Hilfen beschränken, die zweckgebunden ausgezahlt werden. Es kann jedoch auch ein Anspruch auf praktische Hilfestellung im Alltag durch professionelle Dienstleister bestehen, für welche die Kosten durch den Pflegebedarf bezuschusst werden.

          Gründe und Voraussetzungen für den Erhalt eines Pflegegrades

          Durch die Einstufung in einen Pflegegrad wird die Bedürftigkeit eines Menschen mit Einschränkungen in der selbständigen Lebensführung bestätigt. Entsprechend wird die Pflegebedürftigkeit in einem Prüfverfahren sorgfältig unter die Lupe genommen und zielführend dokumentiert. Hierfür übernehmen versierte Gutachter der Medizinischen Dienstes der Kranken- und Pflegekassen die Prüfung und geben eine Empfehlung ab. Auf der Basis der Empfehlung stuft die zuständige Pflegekasse den Pflegebedarf ein und spricht den Pflegegrad zu. Aus der Zuteilung durch die Pflegekasse wird gleichzeitig ein Anspruch auf Unterstützung dargelegt, dessen Umfang sich nach der Pflegegrad-Einstufung richtet. Die festgestellte Einschränkung und somit die Pflegebedürftigkeit muss dauerhaft oder voraussichtlich länger als 6 Monate vorliegen.

          Was bedeutet “Pflegebedürftigkeit”?

          Pflegebedürftigkeit bezeichnet den Zustand einer Einschränkung in der selbständigen Lebensführung, die sich in verschiedenen Varianten zeigen kann. Sie ist die Folge von Alterungsprozessen und natürlich nachlassenden körperlichen Kräften und Fähigkeiten, können jedoch auch auf chronischen Erkrankungen, Verletzungen oder psychischen Einschränkungen entwickeln. Durch die Einstufung in einen Pflegegrad bestätigen die Pflegekassen den geprüften Bedarf eines Betroffenen über festgelegte Kriterien. Dabei wird in der Prüfung vor allem die körperliche, psychische und geistige Leistungsfähigkeit eines Menschen auf der Basis unterschiedlicher Module begutachtet und über ein Punktesystem in vergleichbare Parameter eingeteilt.

          Pflegeeinstufung nach Pflegebedürftigkeit

          Entsprechend der Punkteverteilung, welche bei der Pflegebegutachtung festgestellt wird, kann die Pflegekasse im Anschluss an das Gutachten den passenden Pflegegrad zuweisen. Je mehr Punkte erzielt werden, desto höher ist der Pflegebedarf, was sich in einer höheren Pflegegrad-Einstufung niederschlägt.

          PflegegradPunkteBeeinträchtigung
          112,5 bis unter 27geringe Beiträchtigung von Fähigkeiten und Selbständigkeit
          227 bis unter 47,5erhöhte Beiträchtigung von Fähigkeiten und Selbständigkeit
          347,5 bis unter 70starke Beiträchtigung von Fähigkeiten und Selbständigkeit
          470 bis unter 90schwerste Beiträchtigung von Fähigkeiten und Selbständigkeit
          590 bis 100höchste Beiträchtigung von Fähigkeiten und Selbständigkeit sowie erhöhter Anspruch an die Pflege

          Wie die Punkte entsprechend den Modulen verteilt werden, erfahren Sie auch unter unserem Beitrag zur Pflegebedürftigkeit.

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          Feststellung durch Pflegebegutachtung: Einstufung des Pflegebedarfs nach dem Punktesystem

          Wurde ein Antrag auf Pflegebedürftigkeit und die Erteilung eines Pflegegrades gestellt, wird der Medizinische Dienst der Kranken- und Pflegekasse (MDK) mit einem Gutachten für die Pflegekasse beauftragt. Medizinisches Fachpersonal besucht hierfür die Person, für welche die Einstufung für einen Pflegegrad beantragt wurde, in ihrem häuslichen Umfeld. Entsprechend sechs Modulen für die Einschätzung der Situation werden Punkte vergeben. Ein anschließendes Gutachten an die Pflegekasse übermittelt alle wichtigen Informationen, um die voraussichtliche Pflegegrad-Einstufung zu berechnen. Anschließend erhalten Antragsteller oder deren Vertreter die Zuweisung des Pflegegrades und entsprechend die Bestätigung der damit verbundenen Leistungsansprüche.

          Ablauf der Pflegebegutachtung

          Um den Grad der Pflegebedürftigkeit zu bestimmen, folgt die Begutachtung durch medizinische Fachkräfte im Auftrag des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen grundsätzlich im häuslichen Umfeld der pflegebedürftigen Person. Hierdurch soll ein alltagsnahes Bild der Beeinträchtigung durch die verringerte Selbständigkeit erzielt werden.

          Der Gutachter prüft dabei nach den Modulen für die Pflegebegutachtung verschiedene Fähigkeiten, Fertigkeiten und Möglichkeiten der selbständigen Lebensführung in der Alltagsumgebung, stellt Fragen zu besonderen Bedürfnissen und Erfordernissen in der Alltagsbewältigung und spricht bei unsicherer Situation nach Entbindung von der Schweigepflicht auch mit einem behandelnden Arzt.

          Module zur Pflegebegutachtung

          In sechs verschiedenen Modulen mit Gewichtung der Modul-Inhalte nach den Alltagsanforderungen werden die Fähigkeiten und Fertigkeiten der pflegebedürftigen Person durch den Gutachter geprüft. Ein dazugehöriger Fragekatalog gibt Hilfestellung für die Einschätzung, nach der die körperlichen, geistigen und psychischen Einschränkungen im Alltag durch vorliegende Verletzungen, Krankheiten oder Alterungsprozesse mit Punkten versehen werden.

          Modul 1 – Mobilität und Bewegungsfähigkeit
          Im ersten Modul wird die Beweglichkeit und somit die selbständige Mobilität des Pflegebedürftigen geprüft. Dabei geht es nicht allein um die Fortbewegung, sondern auch um die Möglichkeit, sich selbständig in eine andere Position zu begeben, beispielsweise sich im Liegen umdrehen zu können. Sind geistige Einschränkungen vorhanden, fließt die Umsetzung von Bewegungsabläufen in Modul 2 ein. Die erreichbaren Punkte in diesem Modul nehmen 10 % der Gesamtbewertung ein.

          Modul 2 – Kognitive Fähigkeiten, Verständnis und Kommunikationsmöglichkeit
          Zu den kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten wird im Gutachten ebenfalls Stellung genommen. Dabei wird nicht nur das Sprechen und Verstehen der Person berücksichtigt, sondern auch die geistige Fähigkeit, Erfordernisse zu erkennen. So ist beispielsweise relevant, ob entsprechend der Logik wetterbedingte Kleidungswahlen getroffen werden, ob zielgerichtete Handlungen auf die Kommunikation folgen oder ob Personen erkannt werden. Die Module 2 und 3 nehmen 15 % der Gesamtgewichtung ein, wobei nur das höher Modul in die Gesamtbewertung einfließt.

          Modul 3 – Verhaltensweisen und psychische Situation
          Psychische Erkrankungen und Beeinträchtigungen sowie damit verbundene Verhaltensweisen zählen zu den Prüfelementen in Modul 3. Hierzu zählt neben Erkrankungen wie Demenz und Depressionen auch das Aufweisen von motorischer Unruhe, herausforderndes Verhalten, Ablehnung und Aggression gegen sich selbst oder Pflegepersonen sowie Panikattacken oder Wahnvorstellungen. Modul 2 und Modul 3 fließen zu 15 % in die Gesamtbewertung ein. Dabei wird nur das Modul mit der höheren Punktezahl einbezogen.

          Modul 4 – Selbständigkeit in der Selbstversorgung
          Die Selbstversorgung nimmt mit 40 % der Gewichtung den größten Anteil in der Punkteverteilung ein. Die Prüfung umfasst dabei die Eigenständigkeit bei alltäglichen Anforderungen wie dem Waschen, Anziehen, Essen und dem Toilettengang.

          Modul 5 – Umgang mit Belastungen und Anforderungen bezüglich Krankheits- und Therapieerfordernissen
          Ärztliche Verordnungen und die Einhaltung von Therapien sind wesentliche Bestandteile im Lebensalltag von Pflegebedürftigen und Kranken sowie deren Lebensqualität. In Modul 5 stehen die eigenständige Umsetzung der Maßnahmen und der gegebenenfalls nötige Unterstützungsbedarf im Mittelpunkt der Betrachtung. Die Gewichtung erfolgt mit 20 % der Gesamtbewertung.

          Modul 6 – Alltagsgestaltung und soziale Kontaktpflege
          Die Gestaltung im Alltagsleben und die Pflege von sozialen Kontakten sind ein weiterer Aspekt, der in der Begutachtung Berücksichtigung findet. So geht es dabei nicht nur um den Austausch mit Freunden und Familienmitgliedern durch mit Telefonaten und Treffen, sondern auch um die selbständige Planung von Alltagsabläufen oder die eigenständige Hilfesuche nach Bedarf. Bis zu 15% der erzielbaren Punkte fallen auf Modul 6 der Pflegebegutachtung.

          Pflegegrade & Leistungen: Was verändert sich durch die Einstufung des Pflegegrad?

          Durch die Einstufung in einen Pflegegrad ergeben sich Ansprüche auf unterschiedliche Leistungen. Je nach Höhe der Einstufung können für jeden Pflegegrad Ansprüche in unterschiedlicher Höhe gelten.
          Allen Pflegegraden von 1 bis 5 gemeinsam ist der Anspruch auf Pflegehilfsmittel zum Verbrauch in Höhe von monatlich bis zu 40 Euro, Zuschüsse zu Hausnotruf (bis zu 25,50 Euro / Monat) und digitale Pflegeanwendungen (DiPa – bis zu 50 Euro im Monat) sowie die Übernahme von grundlegenden Kosten für verschriebene technische Pflegehilfsmittel (Pflegebett, Lagerungsrollen u.a.).

          Darüber hinaus kenn ein Entlastungsbetrag in Höhe von 125 Euro beantragt werden, die Kosten für Pflegeberatung, Pflegekurse (für Angehörige) und Pflegeunterstützungsgeld nach § 44a SGB XI in Anspruch genommen werden. Wohnen Pflegebedürftige in einer Wohngruppe, kann ein Wohngruppenzuschuss in Höhe von 214 Euro ab Pflegegrad 1 beantragt werden. Gleiches gilt für Zuschüsse zur Anpassung von Wohnraum mit bis zu 4.000 Euro je Maßnahme.
          Weiterführende Leistungen zeigen sich je nach Pflegegrad durch:

          Leistung Pflegegrad 1Pflegegrad 2Pflegegrad 3Pflegegrad 4Pflegegrad 5
          Pflegegeld / Monat0 Euro332 Euro573 Euro765 Euro947 Euro
          Pflegesachleistungen / Monat0 Euro761 Euro1.432 Euro1.778 Euro2.200 Euro
          Verhinderungspflege / Jahr0 Euro1.612 Euro1.612 Euro1.612 Euro1.612 Euro
          Kurzzeitpflege / Jahr0 Euro1.774 Euro1.774 Euro1.774 Euro1.774 Euro
          Tages- und Nachtpflege / Monat0 Euro689 Euro1.298 Euro1.612 Euro1.995 Euro
          Vollstationäre Pflege / Monat0 Euro770 Euro1.262 Euro1.775 Euro2.095 Euro

          Leistungen und Pflegehilfsmittel beantragen

          Der Anspruch auf Leistungen entsprechend dem Pflegegrad führen nicht automatisch zur Leistungserbringung. Jede beanspruchbare Leistung muss entsprechend der Einstufung in den Pflegegrad beantragt werden. Sehr unkompliziert erfolgt die Beantragung von Pflegehilfsmitteln zum Verbrauch. Nutzen Sie hierfür gerne unsere Unterstützung und beantragen Sie bei bereits vorliegendem Pflegegrad auf unserer Webseite Ihre Pflegehilfsmittel zum Verbrauch über die Pflegehilfsmittelpauschale.

          Der Weg zum Pflegegrad – Pflegegrad beantragen

          Um eine Pflegegrad-Einstufung zu erhalten müssen Sie zunächst einen Antrag bei der Pflegekasse stellen. Folgen Sie gerne auch unserem Link, der Sie direkt zum Antrag bei der Pflegekasse führt. Sie erhalten anschließend eine Bestätigung, die auch den Besuch des Gutachters vom Medizinischen Dienst der Kranken- und Pflegekassen ankündigt. Das Gutachten gilt als Grundlage für die Einstufung. Sind Sie mit der Ersteinstufung unzufrieden, weil die daraus resultierenden Ansprüche den Bedarf nicht decken, kann Widerspruch eingelegt werden, um eine neue Prüfung zu veranlassen.

          Erste Einstufung oder Hochstufung des Pflegegrades

          Fürjede Veränderung zur Einstufung in einen Pflegegrad muss ein Antrag an die Pflegekasse gestellt werden. Dies gilt für die Ersteinstufung ebenso wie für die Hochstufung. Die Hochstufung leiten Sie ebenfalls mit einem Antrag an die Pflegekasse in die Wege, beispielsweise wenn sich die Situation des Pflegebedürftigen verändert und sich der Pflegebedarf erhöht hat.

          Widerspruch bei der Pflegegrad Einstufung

          Wenn der Pflegegrad der Einstufung vom empfundenen Bedarf abweicht, können Sie innerhalb der gesetzlichen Fristen ab Zustellung der Zuweisung durch die Pflegekasse einen Widerspruch einlegen. In diesem Fall werden Sie anschließend um eine Stellungnahme gebeten sowie bei Bedarf ein neues Gutachten durch einen weiteren medizinischen Experten über den Medizinischen Dienst in Auftrag gegeben. Darauf basierend folgt eine erneute Prüfung sowie eine gegebenenfalls neue Einstufung in einen Pflegegrad. Wie Sie einen Widerspruch einlegen, erfahren Sie auch auf unserer Webseite.

          Einstufung in einen Pflegegrad als Hilfestellung für den Pflegealltag

          Schon bei Einstufung in Pflegegrad 1 stehen pflegebedürftigen Menschen zahlreiche Zuschüsse und Pflegehilfsmittel für die Pflege im Alltag zu. Die bürokratischen Hürden wurden dabei vergleichbar einfach gestaltet, so dass Sie für sich oder für zu pflegende Angehörige unkompliziert die Einstufung in einen Pflegegrad bei der Pflegekasse beantragen können. Die Beantragung lohnt sich bei jeder Einschränkung durch Krankheit und Alter sowie bei geringer Pflegebedürftigkeit. Erhalten Sie Unterstützung für die pflegerische Versorgung, bei besonderen Anforderungen und bei Ihrem Anspruch auf Pflegesachleistungen entsprechend dem zugesprochenen Pflegegrad.

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          Kurzzeitpflege: Wissenswertes zu Kosten, Antrag und mehr

          Kurzzeitpflege
          Inhaltsverzeichnis

            Wissenswertes und Tipps zur Kurzzeitpflege

            Kurzzeitpflege ist eine wichtige Unterstützung für Pflegebedürftige und Pflegepersonen, wenn die häusliche Pflege vorübergehend nicht möglich ist. In diesem Ratgeber erhalten Sie Tipps zu Kosten, Antragsstellung und weiteren wichtigen Aspekte der Kurzzeitpflege.

            Was ist Kurzzeitpflege?

            Kurzzeitpflege ist eine Leistung der Pflegeversicherung. Nach dem Sozialgesetzbuch (§ 42 SGB XI) kann sie in verschiedenen Situationen erforderlich sein. Sei es nach einem Krankenhausaufenthalt, bei Urlaub der Pflegeperson oder in Notfallsituationen. Bei einer Kurzzeitpflege handelt es sich um eine vorübergehende Unterbringung in einer vollstationären Einrichtung, wenn die pflegerische Versorgung in den eigenen vier Wänden kurzzeitig nicht gewährleistet ist. Sie bietet Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen eine temporäre Entlastung. Kurzzeitpflege kann ab dem Pflegegrad 2 und für die Dauer von acht Wochen im Kalenderjahr in Anspruch genommen werden. Die Pflegekasse übernimmt einen großen Teil der Kosten, der Maximalbetrag ist allerdings auf 1.774 Euro pro Jahr begrenzt.

            Das Wichtigste zur Kurzzeitpflege im Überblick:

            • Erfolgt in stationären Einrichtungen
            • Kann ab Pflegegrad 2 oder in Notsituationen beantragt werden
            • Wird über die Pflegekasse geregelt
            • Bis zu 1.774 Euro im Jahr übernimmt die Pflegeversicherung

            Kurzzeitpflege oder Verhinderungspflege – was funktioniert wann?

            Die Verhinderungspflege oder Ersatzpflege ist auch eine Leistung der Pflegeversicherung nach § 39 SGB XI. Sie kann stunden-, tage- oder wochenweise ab dem Pflegegrad 2 in Anspruch genommen werden, wenn Pflegepersonen durch Urlaub, Krankheit oder berufliche Gründen verhindert sind. Die Kosten der Ersatzpflege werden durch die Pflegekasse bis maximal sechs Wochen im Jahr übernommen. Auch sie dient dazu, pflegende Angehörige in der Pflege zu entlasten, wenn sie vorübergehend verhindert sind. Im Unterschied zur Kurzzeitpflege kann die Verhinderungspflege im häuslichen Umfeld stattfinden. Voraussetzung für die Inanspruchnahme ist, dass die pflegebedürftige Person, bevor sie die Verhinderungspflege in Anspruch nimmt, mindestens sechs Monate zu Hause gepflegt wurde. Die Abrechnung erfolgt über eine Gesamtbudget, sodass die Einteilung der gewählten Tage frei ist.

            Kosten Kurzzeitpflege, Eigenanteil und Kosten für Angehörige

            Grundsätzlich haben Pflegebedürftige und ihre Pflegepersonen einen Anspruch auf 56 Tage Kurzzeitpflege im Jahr. Hierbei fällt stets ein gewisser Kurzzeitpflege-Eigenanteil an. Der von der Pflegekasse getragene maximale Betrag beläuft sich auf 1.774 Euro pro Jahr.

            Kurzzeitpflege Kosten setzen sich aus drei Faktoren zusammen:

            Unterbringung und Verpflegung – auch Hotelkosten genannt

            Investitionskosten oder auch Instandhaltungskosten für die Einrichtung

            Pflegekosten

            Die Pflegekasse übernimmt lediglich die Pflegekosten. Investitions- und Unterbringungskosten müssen von der pflegebedürftigen Person als Eigenanteil selbst getragen werden.

            Unser Tipp: Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege kombinieren – das geht

            In manchen Fällen übersteigen die Kosten für die Pflege das zur Verfügung stehende Kurzzeitpflege-Budget. Damit der Eigenanteil so gering wie möglich ausfällt, haben Sie die Möglichkeit, Kurzzeitpflege mit Verhinderungspflege zu kombinieren – wenn im laufenden Kalenderjahr noch keine Verhinderungspflege in Anspruch genommen wurde. Laut § 42 Absatz 2 SGB XI kann das nicht genutzte Budget für die Verhinderungspflege des laufenden Kalenderjahres für Kurzzeitpflege genutzt werden. 

            Neue Regelungen für Kurzzeit- und Verhinderungspflege ab 2024

            Die Pflegereform 2024 bring für Pflegebedürftige und ihre Familien auch Änderungen im Bereich der Kurzzeitpflege. In zwei Phasen ist für Verhinderungs- und Kurzzeitpflege ein flexibel einsetzbares Entlastungsbudget – ein sogenannter gemeinsamer Jahresbetrag – geplant. Ab dem 1.1.2024 greift diese Regelung zunächst für Familien mit Kindern unter 25 Jahren ab Pflegegrad 4.

            Gute Gründe für die Kurzzeitpflege

            Die Pflege von Menschen ist anspruchsvoll und kräftezehrend. Das Ziel der Kurzzeitpflege ist es, die pflegenden Angehörigen zu entlasten. Die häufigsten Gründe für die Inanspruchnahme von Kurzzeitpflege sind:

            • Krankheit, Urlaub oder sonstige Verhinderung der Pflegeperson, die nicht mit Leistungen der Verhinderungspflege im häuslichen Umfeld überbrückt werden können,
            • eine kurzfristige Verschärfung der Pflegebedürftigkeit,
            • Zeiten nach einer stationären Behandlung der pflegebedürftigen Person,
            • Umbaumaßnahmen in der häuslichen Umgebung nach einem Krankenhausaufenthalt, um die Pflege gewährleisten zu können,
            • wenn die häusliche Pflege nicht sofort übernommen werden kann.
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            Kurzzeitpflege ohne Pflegegrad – im Notfall möglich

            Kurzzeitpflege kann auch ohne einen Pflegegrad oder mit Pflegegrad 1 funktionieren – allerdings nur in Notsituationen, beispielsweise wenn die Pflegebedürftigkeit nach einem Krankenhausaufenthalt akut ist und die Pflegesituation daheim noch geklärt werden muss. Dann ist allerdings zunächst die Krankenkasse der Kostenträger und die Kostenübernahme muss für die Person ohne Pflegegrad hierüber geklärt werden.

            Was genau gehört zu den Leistungen der Kurzzeitpflege?

            Die Kurzzeitpflege ist eine gute Möglichkeit, um pflegebedürftige Personen kurzfristig versorgt und untergebracht zu wissen, wenn die Pflegeperson verhindert ist. Auch wenn die oder der Pflegebedürftige nach einem Krankenhausaufenthalt nicht zu Hause gepflegt werden kann, ist die Kurzzeitpflege eine gute Lösung. Im Allgemeinen umfasst sie nachstehende Leistungen:

            • Vollstationäre Pflege: Verpflegung und Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung
            • Grundpflege und Behandlungspflege
            • Teilnahme an internen Beschäftigungsangeboten
            • Unterstützung durch Sozialdienstmitarbeitende

            Kurzzeitpflege: Kosten und Zuschüsse

            Ist die Versorgung in der häuslichen Umgebung vorübergehend nicht möglich, kann Kurzzeitpflege hilfreich sein. Die zu pflegende Person ist dabei in einer stationären Einrichtung untergebracht und erhält die Pflege und Versorgung, die benötigt wird. Die Kosten der Kurzzeitpflege setzen sich aus den Pflegeleistungen, der Unterkunft inklusive Versorgung, Investitionskosten der Unterkunft und Zusatzleistungen zusammen. Die Pflegekasse übernimmt dabei ab dem Pflegegrad 2 einen pauschalen Zuschuss von 1.774 Euro für die Pflegekosten. Die Pflegekasse rechnet die Kurzzeitpflege Kosten direkt mit der entsprechenden Pflegeeinrichtung ab. Diese muss für eine Kostenübernahme von der Pflegekasse zugelassen sein. 

            Die Kosten für die Unterbringung und Co sind als Eigenanteil zu zahlen. Diese hängen von der jeweiligen Pflegeeinrichtung und vom Pflegegrad der pflegebedürftigen Person ab. Allerdings besteht die Möglichkeit, einen Teil der Kurzzeitpflege Kosten mit dem Entlastungsbetrag abzudecken, der bereits ab Pflegegrad 1 zusteht.

            Kurzzeitpflege Kosten und Zuschüsse im Überblick:

            Pauschal zahlt die Pflegekasse 1.774 Euro pro Jahr ab Pflegegrad 2.

            Nur die Pflegekosten werden bezuschusst. 

            50 Prozent des Pflegegeldes werden weitergezahlt.

            Nicht genutztes Budget nutzen

            Es gibt die Möglichkeit, die Kurzzeitpflege zusätzlich auch aus anderen Mitteln zu finanzieren. Beispielsweise kann ungenutztes Geld, das für die Verhinderungspflege zur Verfügung stände, komplett für die Kurzzeitpflege genutzt werden. Hier stehen pflegebedürftigen Personen im Jahr 1.612 Euro zur Verfügung. Doch auch hier gilt: Das Geld darf lediglich für die reinen Pflegekosten angewendet werden. Zudem verfällt mit Nutzung des Geldes auch der Anspruch auf Verhinderungspflege in dem Jahr.

            Teure Kurzzeitpflege: Möglichkeiten zur Finanzierung des Eigenanteils

            Da Pflege- und Krankenkasse lediglich die reine Pflege während der Kurzzeitpflege übernehmen, bleibt für Unterkunft, Verpflegung und Investitionskosten oftmals noch einiges zu zahlen. Doch es gibt Möglichkeiten, den Eigenanteil zu reduzieren. Beispielsweise können Sie den Entlastungsbetrag dafür nutzen.

            Entlastungsbetrag nutzen

            Pflegebedürftige Menschen, die im häuslichen Umfeld versorgt sind, haben bereits ab Pflegegrad 1 Anspruch auf einen Entlastungsbetrag von 125 Euro monatlich. Das Entlastungsbudget ist ein gemeinsames Jahresbudget, das sowohl für die Kurzzeitpflege als auch für die Verhinderungspflege nutzbar ist und von der Pflegekasse gezahlt wird. Das Geld steht immer dann zur Verfügung, wenn die Voraussetzungen für Kurzzeit- oder Verhinderungspflege erfüllt sind.

            Das Gute beim Entlastungsbetrag: Er kann sowohl für die Pflegekosten als auch für den Eigenanteil der weiteren Kosten genutzt werden. Zudem verfällt der ungenutzte Anteil nicht, sodass Restbeträge sogar ins Folgejahr bis zum 30. Juni übertragbar sind. 

            Die Rechnungen der Pflegeeinrichtung über den Eigenanteil reichen Sie bei der Pflegekasse ein oder klären, dass das Pflegeheim diesen direkt mit der Pflegekasse verrechnet. 

            Pflegegeld während der Kurzzeitpflege

            Hat die pflegebedürftige Person einen Pflegegrad, erhält sie abhängig von der Einstufung Pflegegeld. Auch während der Kurzzeitpflege muss nicht vollständig auf das Pflegegeld verzichtet werden. Denn während der möglichen achtwöchigen Kurzzeitpflege erhält die zu pflegende Person 50 Prozent des Pflegegeldes weiter. Das Pflegegeld kann auch zur Finanzierung der Kurzzeitpflege dienen.

            Unterstützung durch das Sozialamt: Hilfe zur Pflege

            Die Kurzzeitpflege wird nur zu Teilen von der Pflegekasse bezahlt. Der zu zahlende Eigenanteil kann die Betroffenen stark belasten. Unter gewissen Umständen kann das Sozialamt die Zusatzkosten übernehmen. Sie sollten hier so früh wie möglich anfragen, ob diese Möglichkeit besteht und den Antrag auf Hilfe zur Pflege schnellstmöglich einreichen. Denn die Kosten können nicht rückwirkend erstattet werden. Wie hoch der mögliche Zuschuss ausfällt, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Am besten Sie fragen in Ihrem zuständigen Amt nach.

            Kurzzeitpflege Kosten von der Steuer absetzen

            Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Eigenanteil, der zur Kurzzeitpflege hinzuzuzahlen ist, auch in der Steuererklärung als außergewöhnliche Belastung geltend gemacht werden. Die zumutbare Belastungsgrenze muss allerdings überschritten sein. Kontaktieren Sie bei Fragen die zuständigen Ansprechpersonen Ihres Finanzamtes – hier kann Ihnen fachkundige Auskunft erteilt werden.

            Freie Plätze in der Kurzzeitpflege finden

            Plötzliche Erkrankungen, ein Unfall oder Urlaub – manchmal ist es wichtig, schnellstmöglich einen Kurzzeitpflegeplatz in einer Pflegeeinrichtung zu finden. Doch freie Plätze zu finden, ist manchmal gar nicht so leicht. Besonders in der Urlaubszeit gestaltet sich die Suche oft als schwierig – gerade für die Wunsch-Pflegeeinrichtung. Die Pflegekasse, eine Pflegeberatungsstelle oder die Pflegefinder der Krankenkassen geben Auskunft über geeignete Einrichtungen für die Kurzzeitpflege.

            Kurzzeitpflege richtig beantragen – so geht’s

            Um Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen zu können, müssen Sie einen Antrag bei der Pflegekasse Ihrer Krankenkasse stellen. Hier reicht es zunächst, einen kurzen, formlosen Brief aufzusetzen, in dem Sie erklären, Leistungen aus der Pflegeversicherung beantragen zu wollen. 

            Wichtig: Der Antrag muss von der bevollmächtigten Pflegeperson oder der zu pflegenden Person unterschrieben sein. Die Pflegekasse schickt Ihnen daraufhin die entscheidenden Unterlagen zu. 

            Für die Antragstellung der Pflegeversicherten sind neben dem formlosen Antrag folgende Nachweise nötig:

            1. Personalausweis
            2. Nachweis über Kranken- und Pflegeversicherung
            3. eventuell Vollmacht, Betreuernachweis, Patientenverfügung
            4. Bescheid der Pflegekasse über die Pflegegradfeststellung
            5. ärztliche Unterlagen
            6. eventuell Schwerbehindertenausweis

            Kurzzeitpflege im Voraus beantragen

            Da Kurzzeitpflege-Kosten nicht rückwirkend gezahlt werden, sollten Sie den Kurzzeitpflegeplatz stets im Voraus beantragen. Daher ist es wichtig, den Antrag frühzeitig zu stellen, bevor die Kurzzeitpflege geplant wird.

            Kurzzeitpflege im Notfall beantragen

            Ist es sinnvoll, die pflegebedürftige Person nach einem Krankenhausaufenthalt in einer Kurzzeitpflegeeinrichtung unterzubringen, kümmert sich in der Regel der Sozialdienst des Krankenhauses um einen Platz. Das heißt: Sie sollten während des Krankenhausaufenthaltes bereits Kontakt zum Sozialdienst aufnehmen, um alles in Ruhe regeln zu können.

            Kostenlose Pflegehilfsmittel für zu Hause

            Neben dem Anspruch auf Kurzzeitpflege, haben Personen mit einem anerkannten Pflegegrad 1 bis 5 in der Regel auch einen Anspruch auf Pflegehilfsmittel zum Verbrauch, wenn sie zu Hause gepflegt werden. Die Pflegekasse zahlt in diesem Fall monatlich einen Betrag von 40 Euro. Zu den Hilfsmitteln gehören zum Beispiel Bettschutzeinlagen, Einmalhandschuhe oder Desinfektionsmittel. Um nicht in Vorleistung gehen zu müssen, gibt es die Möglichkeit, die regelmäßig genutzten Produkte bei einem Pflegehilfsmittel-Service kostenlos zu bestellen.

            Kurzzeitpflege – eine hilfreiche Unterstützung

            Kurzzeitpflege bietet vorübergehende Entlastung und Sicherheit für Pflegebedürftige und deren Pflegepersonen. Bedenken Sie, dass die Pflegekasse eine Kurzzeitpflege jedoch nur bezuschusst, wenn sie in einer zugelassenen Pflegeeinrichtung stattfindet. Informieren Sie sich auch über das neue Entlastungsbudget, um Verhinderungs- und Kurzzeitpflege flexibler nutzen zu können.

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            Inkontinenz nach der Geburt

            Inhaltsverzeichnis Inkontinenz nach der Geburt

              Nach der Freude über die Geburt eines Kindes stehen frischgebackene Mütter oft vor unerwarteten Herausforderungen – eine davon kann Blasenschwäche sein. Inkontinenz nach der Geburt betrifft etwa jede dritte Frau und ist damit keineswegs selten, auch wenn Betroffene das Thema aus Scham oft verschweigen. Was sich dagegen unternehmen lässt und wie Sie Ihren Alltag als neue Mutter trotz Blasenschwäche gut meistern, erfahren Sie in diesem Artikel.

              Wissenswertes zu Inkontinenz nach der Geburt

              Welche Arten von Inkontinenz und Blasenschwächen gibt es?

              Harninkontinenz, also ein ungewollter Urinverlust, kann unterschiedliche Gründe haben. Bei einer Blasenschwäche nach einer Geburt handelt es sich meist um diese Formen:

              • Belastungsinkontinenz: Dabei geht Urin ab, wenn die Blase unter Druck steht – etwa beim Lachen, Niesen, Husten, Springen oder Heben schwerer Gegenstände. In mehr als der Hälfte der Fälle steckt eine Belastungsinkontinenz hinter einer Blasenschwäche nach der Geburt.
              • Dranginkontinenz: Hier verspüren Betroffene unvermittelt einen sehr starken Harndrang, der sich kaum kontrollieren lässt. Eine reine Dranginkontinenz nach der Geburt liegt in rund 10 Prozent der Fälle vor.
              • Mischform: Bei etwa einem Drittel der Betroffenen besteht eine Mischform aus Drang- und Belastungsinkontinenz, wenn nach der Geburt unfreiwillig Urin abgeht.

              Zwar seltener, können Frauen auch an einer Stuhlinkontinenz nach der Geburt leiden. Dabei gehen unfreiwillig Stuhl oder Darmwinde ab.

              Wie viele Frauen leiden an Inkontinenz nach der Geburt?

              Wissenschaftliche Studien zeigen: Ungefähr ein Drittel aller Frauen hat drei Monate nach einer Entbindung mit Blasenschwäche zu kämpfen. Damit ist Harninkontinenz nach der Geburt etwa so häufig wie Allergien oder Migräne! Bei wie vielen Betroffenen die Inkontinenz zwei Jahre nach der Geburt oder länger besteht, darüber gibt es kaum gesicherte Statistiken. Ohne gezielte Behandlung dürfte der Anteil aber erheblich sein. Von einer Stuhlinkontinenz nach der Geburt sind etwa sechs Prozent der jungen Mütter betroffen. Als besonders gefährdet gelten hier Frauen, die einen Dammriss oder Dammschnitt erlitten haben.

              Wie lange dauert Inkontinenz nach der Geburt an?

              Im Wochenbett – also den ersten sechs Wochen nach der Geburt – ist eine zumindest leichte Harninkontinenz nichts Ungewöhnliches. Organe, die dem wachsenden Baby Platz gemacht haben, müssen wieder an ihre ursprüngliche Position zurückfinden, das stark beanspruchte Muskel- und Nervengewebe muss sich regenerieren. Bei vielen Frauen verschwindet eine leichte Blasenschwäche nach sechs bis acht Wochen von selbst.

              Achtung: Falls die Blasenschwäche auch nach dem Wochenbett andauert, sollten Sie sich an Ihre Hebamme, Ihre Ärztin oder Ihren Arzt wenden. Je früher behandelt, desto besser lässt sich ungewollter Urinverlust nach der Geburt in den Griff bekommen.

              Anzeichen für Inkontinenz nach der Geburt

              Wie äußert sich Inkontinenz nach der Geburt?

              In den ersten Tagen nach der Geburt spüren viele Frauen ihre Blase und ihren Schließmuskel nicht richtig. Das liegt daran, dass bei der Geburt Nervenbahnen verletzt oder irritiert wurden. Deshalb kann es mitunter zu einem „Überlaufen“ der Blase kommen. Diese Gefühlsstörungen bessern sich meist bald von selbst. 

              Was bei einigen Frauen länger andauert, ist eine Belastungsinkontinenz: Beim Husten, Lachen, Treppensteigen oder beim Heben des Babys geht ungewollt Urin verloren. Die Menge unterscheidet sich von Frau zu Frau. Manchmal handelt es sich um nur wenige Tröpfchen, bei einigen Betroffenen gehen mitunter auch schwallartig größere Mengen Urin ab.

              Unser Service: Wir übernehmen die Abwicklung für Sie

              Bei box4pflege bieten wir Ihnen einen besonderen Service an: Wir übernehmen den kompletten Abwicklungsprozess mit den Pflegekassen für Sie. Das bedeutet, wir stellen den Antrag auf Kostenübernahme für Sie, kommunizieren mit der Pflegekasse und kümmern uns um die notwendige Dokumentation. So können Sie sich voll und ganz auf die Pflege Ihrer Liebsten konzentrieren.

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              Ursachen von Inkontinenz nach der Geburt

              Warum tritt Inkontinenz nach der Geburt auf?

              Bei Inkontinenz nach der Geburt ist die Schwachstelle meist der Beckenboden. So bezeichnet man das Muskel- und Bindegewebsgeflecht im unteren Becken, das – ähnlich wie ein gespanntes Segel – die Beckenorgane in der richtigen Position hält. Der Beckenboden unterstützt ganz wesentlich die Schließfunktion von Blase und Enddarm.

              Bereits während der Schwangerschaft ist der Beckenboden durch den Druck des Ungeborenen einer erheblichen Belastung ausgesetzt. Deshalb kann eine Inkontinenz selbst dann auftreten, wenn das Kind per Kaiserschnitt zur Welt kommt. Während einer vaginalen Geburt muss sich das Gewebe nochmals stark dehnen, damit das Baby den Geburtskanal passieren kann. In der Folge kann der Beckenboden erschlaffen und absinken, was einen ungewollten Urinverlust nach der Geburt begünstigt.

              Warum manche Frauen mehr und andere weniger oder gar nicht betroffen sind, hat verschiedene Gründe. Teils spielt die genetische Veranlagung eine Rolle. Als weitere Risikofaktoren für eine Inkontinenz nach Schwangerschaft und Geburt sind zu nennen:

              1. eine bereits vor der Geburt bestehende Blasenschwäche
              2. höheres Alter der Mutter
              3. mehrere vaginale Geburten
              4. Übergewicht oder eine starke Gewichtszunahme während der Schwangerschaft
              5. Schwangerschaftsdiabetes
              6. hohes Geburtsgewicht und großer Kopfumfang des Kindes
              7. eine verlängerte Austreibungsphase während der Geburt
              8. Zangen- oder Saugglocken-Geburten

              Wie kann man Inkontinenz nach der Geburt vorbeugen?

              Dass das heranwachsende Baby Druck auf den Beckenboden ausübt, lässt sich natürlich nicht verhindern. Auch die genetische Veranlagung ist naturgegebenes Schicksal. Umso wichtiger ist es, an jenen Stellschrauben zu drehen, die Sie selbst beeinflussen können:

              Körpergewicht: Eventuell vorhandenes Übergewicht sollten Sie möglichst schon vor der Schwangerschaft reduzieren. Das hat allgemein positive Auswirkungen auf Ihre Gesundheit und die Ihres Babys – und verringert zudem das Inkontinenz-Risiko.

              Gewichtszunahme in der Schwangerschaft: Achten Sie nach ärztlicher Absprache auch auf Ihre Gewichtszunahme während der Schwangerschaft. Eine zu starke Zunahme ist ungünstig, weil in der Folge meist auch das Baby größer und schwerer wird. Dadurch ist der Beckenboden während Schwangerschaft und Geburt noch höherer Belastung ausgesetzt.

              Beckenboden-Training: Frauen, die schon vor der Geburt einen starken Beckenboden haben, leiden danach seltener unter einer Blasenschwäche. Starten Sie daher möglichst bereits bei Kinderwunsch oder in der Frühphase der Schwangerschaft mit Übungen, die Ihre Beckenboden-Muskulatur kräftigen.

              Tipp: Probieren Sie es auch einmal mit Pilates oder Yoga. Diese Sportarten aktivieren den Beckenboden und tragen zu einer verbesserten Körperhaltung und Körperwahrnehmung bei.

              Behandlung von Blasenschwäche & Inkontinenz nach der Geburt

              Beckenboden stärken vor & nach der Geburt

              Beckenboden-Training ist die wichtigste Säule sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung von Inkontinenz nach der Schwangerschaft. Ziel ist es, die Muskulatur zu kräftigen und zu straffen, so dass sie den Schließmechanismus von Harnröhre und Enddarm optimal unterstützen kann. Vielen Frauen fällt das anfangs schwer, weil wir die Beckenboden-Muskulatur im Alltag selten bewusst ansprechen. Deshalb sollten Sie die Übungen zuerst unter professioneller Anleitung erlernen, um sie später im Alltag selbstständig auszuführen.

              Achtung: Solange Geburtsverletzungen noch frisch sind, ist Schonung angesagt! Besprechen Sie unbedingt mit Hebamme, Arzt oder Ärztin, wann Sie nach der Geburt wieder trainieren dürfen. Denn eine zu frühe oder falsche Belastung kann dem Beckenboden sogar schaden.

              Tipp: Eine Liste der auf Beckenboden-Training spezialisierten Physiotherapeutinnen und -therapeuten finden Sie hier. An vielen Orten gibt es auch Gruppenkurse, die speziell für Schwangere konzipiert sind.

              Was hilft bei Blasenschwäche nach der Geburt?

              Auch wenn es im ersten Moment unangenehm erscheint: Wenden Sie sich an Ihre Hebamme, Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie nach der Geburt mit Inkontinenz zu kämpfen haben. Für das Fachpersonal ist dieses Thema etwas ganz Alltägliches. Im ersten Schritt ist meist eine medizinische Abklärung erforderlich, um die Symptome genau zu erfassen und den Ursachen auf den Grund zu gehen.   

              Die Behandlung von Inkontinenz nach Schwangerschaft und Geburt richtet sich immer nach den individuellen Voraussetzungen. Folgende Möglichkeiten kommen in Frage:

              Physiotherapie: Übungen zur Kräftigung des Beckenbodens sind in der Regel die wichtigste Therapie-Säule, vor allem bei einer Belastungsinkontinenz nach der Geburt.

              Medikamente: Begleitend können ärztlich verordnete Medikamente die Blasenfunktion unterstützen. So kommen bei einer Dranginkontinenz nach der Geburt oft sogenannte Anticholinergika zum Einsatz, die übermäßigen Harndrang eindämmen.

              Hilfsmittel: Einigen Frauen helfen Pessare oder spezielle Tampons, die man in die Scheide einführt. Sie heben und stützen Blase und Harnröhre, was zur Kontrolle des Harndrangs beiträgt.

              Operationen: Als letzte Option lässt sich eine Inkontinenz auch chirurgisch behandeln, wenn andere Behandlungen nicht anschlagen.   

              Alltag als neue Mutter mit Blasenschwäche

              Tipps bei Inkontinenz: Was kann ich selber bei Blasenschwäche nach der Geburt tun?

              Zumindest vorübergehend sind sehr viele Frauen nach einer Geburt inkontinent. Um die Kontrolle über Ihre Blasenfunktion rasch wieder zu erlangen, helfen folgende Tipps:

              • In den ersten Tagen und Wochen nach der Geburt ist es günstig, viel zu liegen, um den Beckenboden zu entlasten.
              • Nehmen Sie an einem Rückbildungskurs teil. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen normalerweise die Kosten für einen zehnstündigen Kurs.
              • Schonen Sie Ihren Beckenboden im Alltag. Vermeiden Sie das Heben schwerer Gegenstände und achten Sie auf Ihre Körperhaltung, wenn Sie Ihr Baby tragen.
              • Gehen Sie regelmäßig zur Toilette, um eine zu volle Blase zu vermeiden, falls Sie nach der Geburt den Urin nicht halten können.
              • Verzichten Sie auf harntreibende Getränke wie Kaffee, Schwarz- oder Grüntee.
              • Ernähren Sie sich ballaststoffreich, um harten Stuhl zu vermeiden. Starkes Pressen beim Stuhlgang belastet den Beckenboden.
              • Haben Sie Geduld mit Ihrem Körper. Schwangerschaft und Geburt bedeuten eine enorme Strapaze und es braucht Zeit, um sich davon zu erholen.

              Inkontinenzprodukte für Frauen nach der Geburt

              Welche Inkontinenzeinlagen eignen sich bei Blasenschwäche nach der Geburt?

              Damit Sie Ihre Zeit mit dem Baby trotz Blasenschwäche entspannt genießen können und sich im Alltag sicher fühlen, helfen Inkontinenzprodukte für Frauen nach der Geburt. Solange der Wochenfluss andauert, eignen sich Wochenbett-Einlagen oder Wöchnerinnen-Binden ohne Beschichtungen oder Kunststoff-Klebestreifen. Diese Produkte sind besonders saugfähig, dabei aber weich und hautfreundlich, um Geburtswunden nicht unnötig zu reizen.

              Wenn nach dem Wochenbett weiterhin eine Blasenschwäche besteht, sind spezielle Inkontinenzprodukte für Frauen die beste Wahl. Diese Produkte schützen zuverlässig vor Nässe oder Gerüchen und sind dabei völlig diskret, so dass Sie sich jederzeit sicher fühlen – auch beim Sport oder bei anstrengender Arbeit.

              Wo erhalte ich Inkontinenzeinlagen für Frauen?

              Inkontinenzprodukte für Frauen nach der Geburt können Sie bequem bei box4pflege bestellen. Wir führen ausschließlich hochwertige Markenartikel zu günstigen Preisen und liefern Ihre Produkte diskret in neutraler Verpackung. So möchten wir Sie dabei unterstützen, sich ganz auf die schönen Seiten des Mutterseins zu konzentrieren. Weitere Informationen über unsere Inkontinenzprodukte erhalten Sie hier [Link Produktseite].

              Fazit

              Inkontinenz nach der Geburt ist weit verbreitet, lässt sich durch Beckenboden-Training oder medizinische Behandlungen aber meist gut in den Griff bekommen. Wichtig ist es, sich frühzeitig Hilfe zu holen und die Blasenschwäche nicht stillschweigend hinzunehmen. Bis die Behandlung anschlägt, helfen Ihnen spezielle Inkontinenzprodukte dabei, Ihren Alltag als neue Mutter unbeschwert und aktiv zu gestalten.

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              Pflege bei Herzinsuffizienz

              Pflege bei Herzinsuffizienz
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                Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz werden häufig pflegebedürftig – und umgekehrt leiden viele Menschen, die aus anderen Gründen auf Pflege angewiesen sind, auch an Herzinsuffizienz. Grundlegende Informationen über dieses Krankheitsbild und die sich daraus ergebenden Anforderungen an die Pflege sind deshalb für Pflegende unverzichtbar. Dies gilt sowohl für die professionelle ambulante oder stationäre Pflege als auch für die Pflege durch Angehörige im privaten Bereich.

                Pflege bei Herzinsuffizienz

                Wissenswertes und Tipps zur Pflege bei Herzinsuffizienz

                Die Herzinsuffizienz zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland mindestens etwa 2,5 Millionen Menschen davon betroffen sind – mit steigender Tendenz. Herzinsuffizienz ist nicht nur einer der häufigsten Gründe für die stationäre Aufnahme von Patientinnen und Patienten in deutschen Kliniken, sondern auch eine der häufigsten Todesursachen. Der Begriff Insuffizienz steht in der Medizin für die unzureichende Leistungsfähigkeit eines Organs oder Organsystems. Im Fall einer Herzinsuffizienz kann das Herz den Körper und damit zugleich auch wichtige Organe – wie das Gehirn, die Nieren oder die Muskulatur – nicht mehr ausreichend mit Blut versorgen. Daraus erklärt sich auch die im Deutschen verbreitete Bezeichnung dieser Krankheit als Herzschwäche oder Herzmuskelschwäche.

                In der Anfangsphase entwickelt sich eine Herzinsuffizienz oft noch symptomlos. Im weiteren Verlauf treten dann meist charakteristische Beschwerden wie Luftnot, Einschränkungen der körperlichen Belastbarkeit und Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme) auf, die aus der reduzierten Pumpleistung des Herzens beziehungsweise aus der damit verbundenen unzureichenden Sauerstoffversorgung des Körpers resultieren. Dabei sind die zuerst auftretenden Symptome oft unspezifisch. Betroffene berichten oftmals über eine verringerte Leistungsfähigkeit, sind schneller erschöpft oder müssen bei körperlicher Belastung, etwa beim Treppensteigen, aufgrund von Atemnot häufiger Pausen einlegen. Zudem können sich Müdigkeit, Herzrasen sowie niedriger Blutdruck bemerkbar machen. In einigen Fällen kommt eine gestörte Atmung währende des Schlafes hinzu. Im weiteren Verlauf kann sich ein kardiales Lungenödem herausbilden. Diese umgangssprachlich oft als “Wasser in der Lunge” bezeichnete Krankheitserscheinung ist typischerweise mit erheblicher Luftnot sowie mit dem Austritt von Flüssigkeit in die Lungenbläschen verbunden.

                Obwohl die Herzschwäche nach heutigem Stand der Wissenschaft nicht heilbar ist, lässt sich ihr Fortschreiten oftmals verzögern. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Diagnose rechtzeitig gestellt wird und eine entsprechende Behandlung erfolgt. In diesem Fall kann die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten noch möglichst lange erhalten bleiben. Zu beachten ist dabei, dass eine Herzinsuffizienz im Normalfall nicht als eigenständige Erkrankung auftritt, sondern auf bestimmte Vorerkrankungen zurückzuführen ist. Der Erkennung und Behandlung ihrer Ursachen kommt daher im Rahmen der Therapie eine entscheidende Bedeutung zu. Unter den möglichen Ursachen einer Herzinsuffizienz steht die koronare Herzkrankheit, die sogenannte Verkalkung der Herzkranzgefäße, an erster Stelle. Die Verengung der für die Blutversorgung des Herzmuskels zuständigen Gefäße führt dazu, dass dieser nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt wird und infolgedessen an Leistungsfähigkeit verliert.

                Weitere mögliche Ursachen von Herzinsuffizienz sind:

                • angeborene oder erworbene Erkrankungen der Herzklappen
                • Gewebeerkrankungen oder Infektionen des Herzmuskels
                • das sogenannte “Vorhofflimmern” und ähnliche längere Zeit auftretende Herzrhythmusstörungen
                • arterieller Bluthochdruck
                Weitere mögliche Ursachen von Herzinsuffizienz sind:

                Bei der Pflege von Personen mit Herzinsuffizienz kommt es maßgeblich auf eine konsequente Umsetzung der ärztlich verordneten therapeutischen Maßnahmen an. Dies betrifft vor allem die medikamentöse Behandlung der Krankheit beziehungsweise der sie verursachenden Vorerkrankungen. Zudem sollte eine Reduzierung von Übergewicht durch eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung sichergestellt und auf körperliche Aktivitäten entsprechend den Möglichkeiten der Betroffenen geachtet werden.

                Pflege bei Herzinsuffizienz zu Hause

                Bei Personen im Alter von weniger als 40 Jahren tritt Herzinsuffizienz nur relativ selten auf. Im Alter steigt die Häufigkeit allerdings deutlich an. Unter den 80-Jährigen ist bereits rund ein Fünftel davon betroffen. Bei Personen im Alter von 95 Jahren oder mehr leidet sogar knapp die Hälfte unter Herzinsuffizienz. Ein großer Teil der Herzinsuffizienzpatienten und -patientinnen lebt zunächst weiter in der häuslichen Umgebung, sodass die Pflege zu Hause in vielen Fällen eine zentrale Rolle spielt. Dabei steht vor allem die Schaffung von solchen Lebensumständen im Mittelpunkt, die den Patientinnen und Patienten so lange wie möglich eine möglichst hohe Lebensqualität sichern.

                Wer hat Anspruch auf ein Pflegebett?

                Organisation der häuslichen Pflege

                Wie die Pflege bei Herzinsuffizienz zu Hause organisiert werden kann, hängt von der Schwere der Erkrankung, eventuell in Kombination mit weiteren gesundheitlichen Problemen, und von den vorhandenen personellen Ressourcen ab. Daher sollte zum einen frühzeitig festgestellt werden, in welchem Umfang eine Pflege notwendig ist. Zum anderen sollten Sie klären, inwieweit Angehörige oder andere Personen aus dem privaten Umfeld bereit und vor allem auch in der Lage wären, die Pflege zu übernehmen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass im Rahmen der häuslichen Pflege auch die zuverlässige Umsetzung der ärztlich verordneten therapeutischen Maßnahmen sichergestellt ist, insbesondere die Einnahme von Medikamenten.

                Unterstützung durch Pflegedienste

                Sinn und Zweck der Höhenverstellbarkeit und der Seitengitter

                Eine weit fortgeschrittene Erkrankung mit erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen einerseits sowie eine eingeschränkte Belastbarkeit oder zeitliche Verfügbarkeit von Pflegenden aus dem privaten Umfeld andererseits können die Einbeziehung eines Pflegedienstes erfordern.

                Tipps für pflegende Angehörige

                Pflegende Angehörige sollten sich zumindest grundlegend mit dem Thema Herzinsuffizienz vertraut machen. Ein gewisses Grundverständnis für das Krankheitsbild und die damit für Betroffene verbundenen Auswirkungen ist sowohl für die richtige Umsetzung der notwendigen Pflegemaßnahmen zu Hause als auch für die Abstimmung mit Ärzten, Pflegediensten und anderen Beteiligten hilfreich. Dabei kann ein Austausch mit Fachleuten, aber auch mit Angehörigen anderer Betroffener sinnvoll sein. Besonders wichtig ist eine realistische Einschätzung der eigenen Kräfte und Ressourcen. So lässt sich eine Überforderung vermeiden, die Nachteile sowohl für die Pflegenden als auch für die Patientinnen und Patienten mit sich bringen kann.

                Ernährung bei Herzinsuffizienz

                Eine geeignete Ernährung kann im Rahmen der Pflege bei Herzinsuffizienz dazu beitragen, den Auslösern der Herzschwäche entgegenzuwirken und den Gesundheitszustand sowie das individuelle Wohlbefinden positiv zu beeinflussen.

                Angepasste Ernährung für Herzinsuffizienz-Patienten

                In erster Linie sollte die Pflege bei Herzinsuffizienz eine Ernährung einschließen, die gesund, abwechslungsreich und – sofern im konkreten Einzelfall relevant – zur Reduktion von Übergewicht geeignet ist.

                Angepasste Ernährung für Herzinsuffizienz-Patienten

                Wichtige Nährstoffe und deren Bedeutung

                Eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung liefert Patientinnen und Patienten in der Regel alle notwendigen Nährstoffe und Vitamine. Nahrungsergänzungsmittel sind dann in der Regel nicht erforderlich. Um Bluthochdruck entgegenzuwirken, sollte die Ernährung möglichst salzarm sein. Darüber hinaus sollte auf übermäßigen Verzehr von Fett und Zucker verzichtet und Fleisch öfters durch Fisch ersetzt werden. Generell sind regelmäßig frisches Obst und möglichst reichlich Gemüse zu empfehlen. Zur empfohlenen täglichen Trinkmenge ist es sinnvoll, sich beim behandelnden Arzt darüber zu informieren.

                Ernährungspläne und praktische Tipps

                Ernährungspläne und praktische Tipps

                Im Rahmen von Ernährungsplänen bei Herzinsuffizienz haben sich zum einen Gerichte der mediterranen Küche bewährt, denen generell positive Effekte für die Herzgesundheit zugeschrieben werden. Grund dafür ist vor allem die reichliche Verwendung von frischem Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen, Vollkornprodukten, Kräutern, Fisch und hochwertigen pflanzlichen Ölen wie Olivenöl.

                Zum anderen sind Salate eine gute Möglichkeit, mit wenig Aufwand eine vielfältige und abwechslungsreiche Ernährung zu gewährleisten. Die unterschiedlichen Rezeptideen dafür lassen sich individuell nach Belieben abwandeln und variieren, sodass keine Langeweile aufkommt.

                Pflegegrad und Unterstützung

                Im Zusammenhang mit der Pflege bei Herzinsuffizienz ist der jeweilige Pflegegrad wichtig. Dieser drückt aus, in welchem Ausmaß die Selbstständigkeit einer Person eingeschränkt und wie sehr diese somit pflegebedürftig ist. Auf dieser Basis entscheidet die Pflegeversicherung, für welche Leistungen sie die Kosten übernimmt.

                Rolle des Pflegegrades bei der Herzinsuffizienz

                Da eine Herzinsuffizienz typischerweise im Laufe der Zeit weiter fortschreitet, ändert sich im Zuge des Krankheitsverlaufs häufig auch der Grad der Pflegebedürftigkeit. Wenn eine Pflege bei Herzinsuffizienz notwendig ist oder sich deren baldige Notwendigkeit abzeichnet, sollte daher zeitnah der Pflegegrad festgestellt werden. Kommt es zu weiteren Einschränkungen der Selbstständigkeit, muss der Pflegegrad rechtzeitig neu festgestellt beziehungsweise angepasst werden, damit die Pflegeversicherung entsprechende Leistungen jeweils im benötigten Umfang finanzieren kann.

                Beantragung und Vorteile des Pflegegrades

                Die Beantragung eines Pflegegrades ist mit einem gewissen bürokratischen Aufwand verbunden, sollte aber dennoch nicht aufgeschoben werden. Denn sobald der Pflegegrad feststeht, herrscht auch Gewissheit darüber, in welchem Umfang Sie als pflegende Angehörige oder Betroffene mit einer Kostenübernahme für Pflege- und Unterstützungsleistungen durch die Pflegeversicherung rechnen können.

                Finanzielle Unterstützung und Entlastungsangebote

                Pflegebedürftigen, die in häuslicher Pflege betreut werden, steht bereits ab Pflegegrad 1 ein sogenannter Entlastungsbetrag in Höhe von bis zu 125 Euro monatlich zu. Für ein Kalenderjahr haben sie somit Anspruch auf bis zu 1.500 Euro. Verwendet werden darf der Entlastungsbetrag nur zweckgebunden, und zwar für „qualitätsgesicherte Leistungen“. Diese müssen entweder der Entlastung von pflegenden Angehörigen oder der Förderung von Selbstbestimmtheit und Selbstständigkeit der Pflegebedürftigen bei der Gestaltung ihres Alltags dienen. Durch den Entlastungsbetrag können Aufwendungen für Leistungen in folgenden Bereichen erstattet werden:

                • Tages- oder Nachtpflege
                • Kurzzeitpflege
                • nach Landesrecht anerkannte Angebote zur Unterstützung im Alltag
                • bestimmte Leistungen zugelassener Pflege- oder Betreuungsdienste
                Tages- oder Nachtpflege

                Eine wichtige finanzielle Unterstützung ist zudem das Pflegegeld, welches die Pflegeversicherung bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen für Personen mit einem der Pflegegrade 2 bis 5 zahlt, wenn diese in häuslicher Pflege betreut werden. Zur Kompensation eines pflegebedingten Verdienstausfalls bei pflegenden Angehörigen kann darüber hinaus Pflegeunterstützungsgeld gezahlt werden, und zwar für bis zu zehn Arbeitstage jährlich. Aufgrund der Komplexität der Materie empfiehlt sich eine Beratung in einem Pflegestützpunkt oder durch eine Pflegeberaterin beziehungsweise einen Pflegeberater, bei der die bestehenden Ansprüche im individuellen Einzelfall geklärt werden.

                Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität

                Verschlechtert sich der Zustand von Pflegebedürftigen mit Herzinsuffizienz weiter, so ist dies mit einem weiteren Verlust an Lebensqualität verbunden. Um dem Fortschreiten der Erkrankung entgegenzuwirken und die Lebensqualität möglichst lange auf hohem Niveau zu erhalten, sollte die Pflege zu Hause entsprechende Maßnahmen umfassen.

                Physische Aktivitäten und deren Anpassung

                Neben der medikamentösen Therapie kommt physischen Aktivitäten bei der Behandlung von Herzschwäche eine zentrale Rolle zu. Die früher weit verbreitete Ansicht, bei Herzschwäche sei vor allem Schonung notwendig, gilt heute als überholt. Vielmehr ist inzwischen bekannt, dass ein regelmäßiges Ausdauertraining die mit chronischer Herzschwäche verbundenen Beschwerden lindern kann. Von besonderer Bedeutung ist dabei das Ziel, die Muskulatur zu stärken beziehungsweise einem Muskelabbau entgegenzuwirken. Die Art und die Intensität des Trainings sollten im konkreten Einzelfall allerdings durch den Arzt festgelegt und überwacht werden. Aktivitäten, die dafür – je nach Schwere der Erkrankung – infrage kommen sind beispielsweise:

                • Radfahren (ggf. auch auf dem Hometrainer)
                • Wandern
                • Nordic Walking
                • Spazierengehen
                Schwere der Erkrankung – infrage kommen sind beispielsweise:

                Psychosoziale Unterstützung

                Psychosoziale Faktoren wie Depressionen oder soziale Isolation können den Verlauf einer Herzinsuffizienz negativ beeinflussen. Gleichzeitig stellen die Erkrankung und die dadurch ausgelösten Beschwerden selbst oft eine erhebliche psychische Belastung für die Betroffenen dar. Pflegende sollten diesen Aspekt immer im Blick behalten und bei Bedarf fachlichen Rat suchen. Psychosoziale Unterstützungsangebote können den Betroffenen den Umgang mit der eigenen Erkrankung erleichtern und damit einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zur Erhaltung der Lebensqualität leisten.

                Vorsichtsmaßnahmen und Risikovermeidung

                Zu den wichtigsten Vorsichtsmaßnahmen bei Herzinsuffizienz zählen regelmäßige ärztliche Untersuchungen, um den Krankheitsverlauf zu beobachten und zu dokumentieren. Nur so sind rechtzeitige Anpassungen der notwendigen Therapien möglich. Darüber hinaus sollten im Rahmen der häuslichen Pflege Maßnahmen der Risikovermeidung umgesetzt werden. Dazu gehören insbesondere ausreichende Bewegung im Rahmen des Möglichen, eine gesunde Ernährung, Verzicht auf Nikotin und übermäßigen Alkoholkonsum sowie die Nutzung eines Notrufsystems mit Sturzerkennung.

                FAQ

                Was ist Herzinsuffizienz?

                Herzinsuffizienz, auch bekannt als Herzschwäche oder Herzmuskelschwäche, ist die unzureichende Leistungsfähigkeit des Herzens, den Körper und wichtige Organe ausreichend mit Blut zu versorgen.

                Welche Symptome treten bei Herzinsuffizienz auf?

                Zu den Symptomen gehören Luftnot, Einschränkungen der körperlichen Belastbarkeit, Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme), Müdigkeit, Herzrasen, niedriger Blutdruck und gestörte Atmung während des Schlafes.

                Was sind die häufigsten Ursachen von Herzinsuffizienz?

                Die häufigsten Ursachen sind koronare Herzkrankheit, Erkrankungen der Herzklappen, Gewebeerkrankungen oder Infektionen des Herzmuskels, Vorhofflimmern und arterieller Bluthochdruck.

                Wie kann man Herzinsuffizienz zu Hause pflegen?

                Die häusliche Pflege umfasst die Schaffung von Lebensumständen, die eine hohe Lebensqualität sichern, die Umsetzung ärztlicher Anweisungen, gesunde Ernährung, körperliche Aktivitäten und bei Bedarf die Unterstützung durch Pflegedienste.

                Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Pflege von Herzinsuffizienz-Patienten?

                Eine gesunde und salzarme Ernährung, die reich an frischem Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Fisch ist, kann dazu beitragen, den Gesundheitszustand zu verbessern und Bluthochdruck zu reduzieren.

                Was ist der Pflegegrad und wie wird er beantragt?

                Der Pflegegrad drückt aus, wie stark die Selbstständigkeit einer Person eingeschränkt ist. Er muss beantragt und rechtzeitig angepasst werden, um die entsprechenden Leistungen der Pflegeversicherung zu erhalten.

                Fazit

                Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten Herz-Kreislauf-Krankheiten und Todesursachen in Deutschland. Angesichts von mehreren Millionen Betroffenen finden sich auch unter Pflegebedürftigen zahlreiche Patientinnen und Patienten mit diesem Krankheitsbild, welches umgekehrt auch oft ein Auslöser für die Pflegebedürftigkeit ist. Durch eine frühzeitige Erkennung und gezielte Behandlung kann die Krankheit zwar nicht geheilt, aber in ihrem Verlauf zumindest signifikant gebremst werden, sodass die Lebensqualität der Betroffenen möglichst lange erhalten bleibt. Eine sachgerechte Pflege kann dazu einen entscheidenden Beitrag leisten. Pflegende im professionellen wie im häuslichen Bereich sollten daher über das notwendige Grundwissen zum Thema Herzinsuffizienz sowie zu den bei diesem Krankheitsbild zu beachtenden Besonderheiten in der häuslichen oder stationären Pflege verfügen.

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                Pflege bei Krebs

                Pflege bei Krebs

                Pflege bei Krebs

                Krebs ist zweifellos eine ernste und oft erschütternde Diagnose, die das Leben der Patienten und ihrer Angehörigen tiefgreifend verändert. Diese Diagnose leitet eine Zeit ein, die von Unsicherheit, Angst und zahlreichen Herausforderungen geprägt ist. In solchen kritischen Zeiten wird eine adäquate, sensible und unterstützende Pflege für die Betroffenen unerlässlich. Die Pflege sollte nicht nur medizinisch angemessen, sondern auch emotional unterstützend sein, um den Patienten und ihren Familien zu helfen, mit der neuen Lebenssituation umzugehen.

                Inhaltsverzeichnis Pflege bei Krebs

                  Grundlegendes Verständnis von Krebs

                  Was ist Krebs?

                  Krebs ist eine Sammelbezeichnung für eine Gruppe von Krankheiten, die durch unkontrolliertes Wachstum und die Ausbreitung von abnormalen Zellen gekennzeichnet sind. Dieser unkontrollierte Zellwachstum beginnt, wenn die DNA der Zelle beschädigt wird, was zu Mutationen führt. Diese Mutationen beeinträchtigen die normalen Kontrollmechanismen der Zelle und führen dazu, dass sich die Zellen unkontrolliert teilen und wachsen.

                  Pflege bei Krebs

                  Es gibt über 100 verschiedene Arten von Krebs, und jede wird nach dem Zelltyp, in dem sie beginnt, und ihrer Art des Wachstums klassifiziert. Jede Krebsart hat spezifische Symptome, Diagnoseverfahren und Behandlungsoptionen. Die Diagnose Krebs hat nicht nur physische, sondern auch psychologische, emotionale und soziale Auswirkungen auf das tägliche Leben und die Pflegebedürftigkeit der Betroffenen und ihrer Familien.

                  Wie verändert Krebs die Pflegebedürftigkeit?

                  Mit einer Krebsdiagnose ändern sich die Pflegebedürfnisse eines Individuums drastisch. Diese Veränderungen sind oft dynamisch und entwickeln sich mit dem Fortschreiten der Krankheit weiter. In den frühen Stadien der Krankheit benötigen die Patienten möglicherweise Unterstützung bei der Bewältigung von Symptomen, Nebenwirkungen der Behandlung und emotionalen Belastungen.

                  Wenn der Krebs fortschreitet, können die Pflegebedürfnisse komplexer und intensiver werden, wobei die Patienten Hilfe bei alltäglichen Aktivitäten, Schmerzmanagement und palliativer Pflege benötigen. Es ist entscheidend, die spezifischen Bedürfnisse und Wünsche des Patienten zu verstehen, um eine individuelle und patientenzentrierte Pflege zu gewährleisten. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Patienten, ihren Familien und dem medizinischen und pflegerischen Team.

                  Pflege von Krebspatienten

                  Pflege krebskranker Angehöriger

                  Die Pflege eines krebskranken Angehörigen ist eine komplexe und emotionale Aufgabe, die mit zahlreichen Herausforderungen verbunden ist. Einerseits sind da die physischen Anforderungen der Pflege: Krebspatienten haben oft spezifische medizinische Bedürfnisse, die von Medikamentenmanagement über die Bewältigung von Nebenwirkungen der Behandlung bis hin zur Hilfe bei täglichen Aktivitäten reichen. Die Pflegeperson muss sich mit den spezifischen Anforderungen der Krankheit und der Behandlung vertraut machen, um effektive Unterstützung bieten zu können.

                  Pflege bei Krebs

                  Andererseits gibt es auch erhebliche emotionale Herausforderungen. Die Diagnose Krebs löst bei Patienten und ihren Familien oft Angst, Unsicherheit und Traurigkeit aus. Pflegepersonen müssen nicht nur die emotionalen Bedürfnisse des Patienten berücksichtigen, sondern auch ihre eigenen Gefühle bewältigen. Dies kann besonders schwierig sein, wenn der Patient ein nahestehender Familienangehöriger ist.

                  Zudem kann die Pflege eines krebskranken Angehörigen auch zeit- und energieaufwendig sein, was zu Erschöpfung und Burnout bei der Pflegeperson führen kann. Es ist daher entscheidend, dass Pflegepersonen auch ihre eigene Gesundheit und ihr Wohlbefinden im Blick behalten und Unterstützung suchen, wenn sie diese benötigen.

                  Hierbei können die Pflegehilfsmittelboxen von box4pflege eine wertvolle Unterstützung sein. Diese Boxen sind mit verschiedenen Produkten und Hilfsmitteln bestückt, die darauf abzielen, den Pflegealltag generell zu erleichtern. Sie bieten praktische Hilfen für diverse Pflegesituationen und tragen dazu bei, die täglichen Herausforderungen der Pflege besser zu bewältigen.

                  Es ist auch ratsam, sich mit professionellen Pflegediensten und Beratungsstellen in Verbindung zu setzen, die zusätzliche Unterstützung und Ressourcen bieten können. Diese Organisationen können wertvolle Informationen, Beratung und praktische Hilfe bieten, um die Last der Pflege zu erleichtern und die bestmögliche Pflege für den krebskranken Angehörigen zu gewährleisten.

                  Unsere Pflegeboxen sind speziell auf die Pflege zu Hause zugeschnitten und bieten eine praktische Unterstützung im Alltag.

                  Pflege krebskranker zu Hause

                  Pflege krebskranker zu Hause

                  Die häusliche Pflege von Krebspatienten in einer vertrauten und behaglichen Umgebung ist oftmals eine bevorzugte Option, da sie den Patienten ein Gefühl von Normalität und Sicherheit vermitteln kann. Dies erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Organisation, um die spezifischen Bedürfnisse des Patienten zu erfüllen und eine sichere Pflegeumgebung zu schaffen.

                  Hilfsmittel organisieren

                  Zunächst ist es wichtig, die notwendigen Hilfsmittel zu organisieren, die den Pflegealltag erleichtern. Dazu gehören medizinische Geräte, Mobilitätshilfen und andere unterstützende Produkte. Diese Hilfsmittel sollten leicht zugänglich und in einem guten Zustand sein, um eine effektive Unterstützung zu gewährleisten. Hier können die Pflegehilfsmittelboxen von box4pflege unterstützend wirken, indem sie eine Auswahl an nützlichen Hilfsmitteln bereitstellen, die den Pflegeprozess unterstützen.

                  TK Pflegebox

                  Medikamente und Therapien verstehen

                  Ein tiefgehendes Verständnis der Medikamente und Therapien, die der Patient erhält, ist ebenfalls entscheidend. Pflegepersonen sollten sich mit den verschiedenen Medikamenten, ihren Nebenwirkungen und Wechselwirkungen vertraut machen. Dies hilft, mögliche Risiken zu minimieren und die Therapie effektiv zu unterstützen. Es ist auch wichtig, den Zeitplan und die Dosierung der Medikamente genau zu befolgen und regelmäßige Arztbesuche zu koordinieren, um den Verlauf der Therapie zu überwachen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen.

                  Medikamente und Therapien verstehen

                  Sichere und komfortable Umgebung schaffen

                  Die Gestaltung einer sicheren und komfortablen Umgebung ist ein zentraler Aspekt der häuslichen Pflege. Der Wohnraum sollte an die Bedürfnisse des Patienten angepasst werden, um Bewegungsfreiheit und Sicherheit zu gewährleisten. Dies kann die Installation von Handläufen, die Entfernung von Stolperfallen und die Anordnung der Möbel beinhalten, um einen leicht zugänglichen und sicheren Raum zu schaffen. Zudem sollte die Umgebung so gestaltet sein, dass sie den emotionalen und psychologischen Bedürfnissen des Patienten entspricht, indem sie Komfort und Ruhe bietet.

                  Emotionale Unterstützung leisten

                  Neben der physischen Pflege ist auch die emotionale Unterstützung von entscheidender Bedeutung. Krebspatienten durchleben oftmals eine emotionale Achterbahn, und die Pflegepersonen sollten bereit sein, emotionale Unterstützung, Zuhören und Verständnis zu bieten. Es ist wichtig, eine positive und unterstützende Atmosphäre zu schaffen, die dem Patienten hilft, mit den psychologischen Herausforderungen der Krankheit umzugehen.

                  Professionelle Hilfe in Erwägung ziehen

                  Obwohl die häusliche Pflege viele Vorteile bietet, kann sie auch überwältigend sein. Es ist daher ratsam, professionelle Hilfe in Betracht zu ziehen, sei es durch Einstellung einer qualifizierten Pflegekraft oder durch Inanspruchnahme von Beratungsdiensten und Unterstützungsgruppen. Diese können wertvolle Ressourcen und Expertise bieten, um die Last der Pflege zu teilen und die bestmögliche Versorgung sicherzustellen.

                  Achten Sie darauf, dass die Pflege von Krebspatienten spezielle Kenntnisse erfordert. Holen Sie sich professionelle Hilfe und Beratung, um Fehler zu vermeiden und die bestmögliche Pflege zu gewährleisten.

                  Spezifische Pflegeanforderungen bei Krebs

                  Pflege krebspatienten im Endstadium

                  Die Pflege von Krebspatienten im Endstadium erfordert eine spezialisierte, palliative Pflege, die darauf abzielt, die Lebensqualität des Patienten zu maximieren und Schmerzen sowie andere Beschwerden zu lindern. In diesem Stadium steht nicht mehr die Heilung, sondern das Wohlbefinden und der Komfort des Patienten im Vordergrund. Die Pflege sollte darauf ausgerichtet sein, Symptome zu managen, emotionale Unterstützung zu leisten und dem Patienten dabei zu helfen, seine verbleibende Zeit so erfüllt und schmerzfrei wie möglich zu gestalten. Dies kann durch medikamentöse Schmerztherapie, physiotherapeutische Maßnahmen oder psychologische Unterstützung erreicht werden. Auch die spirituellen und kulturellen Wünsche des Patienten sollten berücksichtigt werden, um eine ganzheitliche und respektvolle Pflege zu gewährleisten.

                  Pflege krebspatienten in Chemotherapie

                  Die Pflege von Krebspatienten, die sich in Chemotherapie befinden, stellt besondere Anforderungen an Pflegekräfte. Die Chemotherapie, eine häufige Behandlungsform bei Krebs, ist bekannt für ihre intensiven Nebenwirkungen, die von Übelkeit und Erbrechen über Haarausfall bis hin zu Fatigue reichen können. Pflegekräfte müssen darauf vorbereitet sein, den Patienten bei der Bewältigung dieser Nebenwirkungen zu unterstützen. Dies kann die Verabreichung von Medikamenten gegen Übelkeit, die Hilfe bei der Ernährung und die Unterstützung bei der Bewältigung von Müdigkeit und Schwäche umfassen. Darüber hinaus ist es wichtig, den emotionalen Zustand des Patienten zu beobachten und Unterstützung anzubieten, da die Chemotherapie auch psychologische Auswirkungen haben kann. Die Pflegekraft sollte auch darauf achten, eine sichere Umgebung zu schaffen, da die Chemotherapie das Immunsystem schwächt und Patienten anfälliger für Infektionen macht. Dies bedeutet, dass Hygiene oberste Priorität hat und mögliche Infektionsquellen minimiert werden sollten.

                  Pflege krebspatienten in Chemotherapie

                  Pflegegrade und finanzielle Unterstützung

                  Pflegegrad bei Krebs und im Endstadium

                  Je nach Bedürftigkeit erhalten Krebspatienten unterschiedliche Pflegegrade und finanzielle Unterstützung. Informieren Sie sich über die verschiedenen Pflegegrade und die damit verbundenen Leistungen.

                  Zuschüsse und Unterstützung für die Pflege bei Krebs

                  Es gibt finanzielle Hilfen und Zuschüsse, die bei der Finanzierung von Hilfsmitteln und Pflegediensten helfen. Informieren Sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten und nutzen Sie die verfügbaren Ressourcen.

                  Fazit

                  Die Pflege von Krebspatienten erfordert Wissen, Geduld und Empathie. Mit den richtigen Informationen und Unterstützung kann eine hochwertige Pflege sichergestellt werden, die den Patienten in dieser schwierigen Zeit unterstützt.

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                  Elternunterhalt

                  Elternunterhalt Pflegeheim: Ein besorgtes Kind schaut auf seine pflegebedürftigen Eltern im Pflegeheim.
                  Navigation Elternunterhalt

                    Wissenswertes und Tipps zum Elternunterhalt

                    Was ist Elternunterhalt?

                    Die Menschen werden immer älter und so kann es auch Ihnen durchaus passieren, dass Ihre Eltern zum Pflegefall werden. Was aber, wenn dann das Vermögen der Eltern nicht ausreicht, um die Kosten für das Pflegeheim zu tragen? Immerhin ein Viertel aller Pflegebedürftigen ist in einem Pflegeheim untergebracht und die Kosten dafür sind immens. Wann sind Sie dazu verpflichtet, als Kind Ihre Eltern finanziell zu unterstützen?

                    Wissenswertes und Tipps zum Elternunterhalt

                    Definition und rechtliche Grundlagen des Elternunterhalts

                    Als Elternunterhalt wird die finanzielle Verpflichtung von Kindern ihren Eltern gegenüber bezeichnet, wenn deren finanzielle Mittel nicht ausreichen, die Kosten für die Pflege zu übernehmen. Nur Verwandte ersten Grades sind zur Zahlung von Elternunterhalt verpflichtet. Nichten, Enkelkinder oder Geschwister sind davon also nicht betroffen. Alle gesetzlichen Grundlagen zum Elternunterhalt findet man im Bürgerlichen Gesetzbuch, Paragraf 1601 bis 1611.

                    Neueste gesetzliche Änderungen und Rechtsprechungen

                    Wichtigste Voraussetzung für die Zahlung von Elternunterhalt ist die Einkommensgrenze von 100.000 Euro im Jahr. Liegt Ihr Einkommen darunter, können Sie nicht dazu angehalten werden, für Ihre Eltern finanziell aufzukommen. Für die 100.000 Euro Berechnung werden alle Ihre Einkünfte berücksichtigt, nicht aber die Ihres Ehepartners. Die Einkommensgrenze von 100.000 Euro gilt seit Januar 2020 und wurde im Rahmen des sogenannten Angehörigen-Entlastungsgesetzes geschaffen. Noch bis Ende 2019 lag die Grenze deutlich darunter: Bis dahin mussten Sie die Kosten für die Pflege Ihrer Eltern übernehmen, wenn Sie mehr als 1.800 Euro netto im Monat verdient haben. Verdienen Sie weniger, übernimmt der Sozialhilfeträger die Kosten, die für die Pflege Ihrer Eltern anfallen. Verdienen Sie weniger als 100.000 Euro brutto im Jahr, haben aber zusätzliches Vermögen in Form von Immobilien, wird dieses nicht berücksichtigt. Maßgeblich ist tatsächlich nur Ihr reelles Einkommen, das Sie auch in Ihrer Steuererklärung angeben. Haben Sie also zum Beispiel ein jährliches Einkommen von 70.000 Euro und 3 Millionen Euro im Lotto gewonnen, müssen Sie dennoch keinen Elternunterhalt zahlen. Folgende Verdienste zählen zu Ihrem versteuernden Einkommen:

                    Elternunterhalt Berechnung: Ein Vater und sein Sohn sitzen am Tisch und rechnen gemeinsam die Unterhaltskosten aus
                    • Bruttolohn oder Einnahmen aus Selbstständigkeit
                    • Einkünfte aus Vermietung oder Verpachtung
                    • Gewinn- und Kapitalerträge
                    • Urlaubsgeld
                    • Weihnachtsgeld
                    • sonstige Gratifikationen

                    Haben Sie sehr hohe Sonderzahlungen erhalten, muss differenziert werden, wann diese geflossen sind. Wurden Sie nach Eintritt der Unterhaltspflicht Ihren Eltern gegenüber gezahlt, sind sie wie Einkommen zu behandeln.

                    Berechnung des Elternunterhalts

                    Wie wird der Elternunterhalt berechnet?

                    Zunächst wird Ihr Nettoeinkommen berechnet. Sind Sie angestellt, wird dafür der durchschnittliche Nettoverdienst der letzten zwölf Monate herangezogen. Bei Selbstständigen ist dagegen das durchschnittliche Nettoeinkommen der letzten drei bis fünf Jahre maßgeblich. Von diesem Nettoeinkommen werden dann die sogenannten abzugsfähigen Kosten abgezogen. Dazu zählen unter anderem:

                    • Fahrtkosten
                    • Aufwendungen für die eigene Krankenvorsorge
                    • Darlehensverbindlichkeiten
                    • Aufwendungen für die private Altersvorsorge
                    Elternunterhalt Berechnung: Ein Vater und sein Sohn sitzen am Tisch und rechnen gemeinsam die Unterhaltskosten aus

                    Letztgenannte werden mit maximal 5 Prozent Ihres Bruttoeinkommens in Abzug gebracht. Zieht man also diese vorgenannten Punkte vom Bruttoeinkommen ab und liegt dieses weiterhin über 100.000 Euro, ist man zur Zahlung von Elternunterhalt verpflichtet. Weiterhin werden für die Berechnung des Elternunterhalts Ihre regelmäßigen Unterhaltsverpflichtungen berücksichtigt, denen Sie nachkommen müssen. Das kann eine Unterhaltspflicht Ihrem Ehegatten gegenüber oder Ihren Kindern sein. Dass Sie durch die Zahlung von Elternunterhalt komplett verarmen, kann übrigens nicht passieren. Dafür sorgt der Selbstbehalt, der bei monatlich 2.000 Euro liegt.

                    Bedeutung der Einkommensgrenze von 100.000 Euro

                    Mit der Einkommensgrenze von 100.000 Euro, die im Jahr 2020 eingeführt wurde, sind Angehörige pflegebedürftiger Eltern deutlich entlastet. Immerhin ist diese Grenze fast doppelt so hoch wie der durchschnittliche Verdienst in Deutschland. Zur Zahlung von Elternunterhalt sind also nur die Wenigsten verpflichtet.

                    Elternunterhalt Pflegeversicherung: Eine lächelnde Beraterin erklärt einer älteren Dame die Vorteile einer privaten Pflegezusatzversicherung.

                    Welche Nachweise und Unterlagen werden benötigt?

                    Der Nachweis über Ihren Verdienst der letzten zwölf Monate kann recht schnell erbracht werden. Hier genügen Ihre monatlichen Verdienstbescheinigungen sowie aktuelle Steuerbescheide und -erklärungen. Sind Sie Unternehmer oder selbstständig, müssen Sie die Bilanzen oder Einnahme-Überschuss-Rechnungen der letzten drei Jahre vorlegen können.

                    Elternunterhalt und Ehepartner

                    Elternunterhalt Rechtsanwalt: Ein Rechtsanwalt berät einen Mann zum Thema Elternunterhalt

                    Was müssen Ehepartner beim Elternunterhalt beachten?

                    Für die Berechnung von Elternunterhalt wird tatsächlich nur Ihr eigenes Einkommen berücksichtigt. Liegt dieses unter 100.000 Euro jährlich, spielt der Verdienst Ihres Ehepartners keine Rolle.

                    Einfluss des Einkommens und Vermögens des Ehepartners

                    Liegt Ihr persönliches Jahreseinkommen unter 100.000 Euro, ist der Verdienst Ihres Ehepartners nicht relevant. Haben Sie allerdings die Grenze von 100.000 Euro überschritten, wird auch das Vermögen Ihres Ehepartners berücksichtigt.

                    Besondere Regelungen und Ausnahmen

                    Grundsätzlich sind Sie ab einem jährlichen Einkommen von 100.000 Euro zur Zahlung von Elternunterhalt verpflichtet. Jedoch wird diese Verpflichtung im Einzelfall genau geprüft und ein sogenanntes Schonvermögen berücksichtigt. Dieses soll Sie vor einer zu starken finanziellen Belastung schützen und dafür sorgen, dass Sie Ihren aktuellen Lebensstandard aufrechterhalten können. Das Schonvermögen liegt derzeit bei 5.000 Euro Barvermögen. Auch Ihre persönliche Altersvorsorge muss sichergestellt sein. Zum Schonvermögen zählen ebenso Ihr Wohneigentum sowie Ihr Pkw.

                    Verfahren und Pflichten

                    Ablauf des Verfahrens zur Feststellung des Elternunterhalts

                    Den Anspruch auf Elternunterhalt machen Sozialhilfeträger geltend. Sie übernehmen zunächst die Kosten für das Pflegeheim und holen sich einen Anteil davon von Ihnen über den Elternunterhalt zurück. Angesichts dessen werden Sie aufgefordert, Ihr Einkommen und Vermögen offenzulegen. Umgekehrt haben aber auch die Eltern eine Auskunftspflicht. Um ihren Unterhaltsanspruch geltend zu machen, müssen sie ihre finanziellen Verhältnisse genau preisgeben.

                    Möglichkeiten, sich gegen die Zahlung von Elternunterhalt zu wehren

                    Wird die 100.000 Euro Einkommensgrenze überschritten, kann man sich gegen die Zahlung von Elternunterhalt nur schwer wehren. Es gibt jedoch drei triftige Gründe, bei denen Sie als Kind von der Zahlung von Elternunterhalt befreit sind. Von einer sogenannten Verwirkung spricht man dann, wenn sich Ihr Elternteil Ihnen gegenüber grob fahrlässig verhalten hat, Sie also zum Beispiel als Kind misshandelt wurden oder im Heim untergebracht waren. Möchten Ihre Eltern Ihnen die finanzielle Bürde nicht auferlegen und Sie von der Zahlung von Elternunterhalt befreien, geht das leider nicht. Können die Eltern beanspruchte Pflegeleistungen nicht aus eigener Tasche zahlen, ist der Staat verpflichtet, Unterhalt von den Kindern einzufordern.

                    Möglichkeiten, sich gegen die Zahlung von Elternunterhalt zu wehren

                    Wichtige Tipps und Hinweise

                    Sind Sie zur Zahlung von Elternunterhalt verpflichtet, können Sie die dafür entstandenen Kosten als außergewöhnliche Belastung in Ihrer jährlichen Steuererklärung geltend machen. Möchten Sie selbst einmal nicht in die missliche Lage kommen, die Kosten für die Unterbringung im Pflegeheim begleichen zu können, sorgen Sie bereits in jungen Jahren vor. Als Vorsorgemaßnahmen kommen infrage:

                    • monatlich auf einem extra Konto sparen
                    • private Pflegezusatzversicherung
                    • Immobilienkauf zum späteren Verkauf

                    Fazit

                    Liegt Ihr monatliches Bruttoeinkommen bei mehr als 100.000 Euro und werden Ihre Eltern pflegebedürftig, sind Sie im Normalfall dazu verpflichtet, Elternunterhalt zu zahlen. Eine Ausnahme davon stellt nur die Verwirkung dar.

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                    Pflegehilfsmittel 40 Euro auszahlen lassen

                    Pflegehilfsmittel 40 Euro auszahlen lassen

                    Die Pflege eines geliebten Angehörigen ist nicht nur eine emotionale, sondern auch eine finanzielle Herausforderung. Bei der Fürsorge im häuslichen Umfeld entstehen diverse Kosten, die die finanzielle Belastung erhöhen. Ein unterstützender Beitrag, um diese Last zu mildern, stellt die 40 Euro Pflegehilfsmittel-Pauschale dar. Diese finanzielle Unterstützung ist speziell dazu gedacht, den Erwerb unerlässlicher Hilfsmittel zu erleichtern und dadurch den Pflegealltag etwas zu entlasten.

                    Um den Prozess für Sie so einfach und sorgenfrei wie möglich zu gestalten, steht box4pflege Ihnen zur Seite. Bei uns erfahren Sie, wie Sie diese Pauschale optimal für Pflegehilfsmittel nutzen können. Wir kümmern uns nicht nur um die Bereitstellung der notwendigen Pflegehilfsmittel, sondern übernehmen auch die komplette Abwicklung mit der Pflegekasse für Sie. Auf diese Weise können Sie sich vollständig auf die Pflege Ihres Angehörigen konzentrieren, während wir die bürokratischen Details klären. Mit box4pflege ist die Nutzung der 40 Euro Pflegehilfsmittel-Pauschale unkompliziert und effektiv, sodass Sie sich ohne Sorgen um die Pflege Ihres geliebten Familienmitglieds kümmern können.

                    Navigation der Pflegehilfsmittel 40 Euro auszahlen lassen

                      Was ist die 40 Euro Pflegehilfsmittel-Pauschale?

                      Definition der Pflegehilfsmittel-Pauschale

                      Die Pflegehilfsmittel-Pauschale ist ein monatlicher Zuschuss von 40 Euro, speziell bereitgestellt für Pflegebedürftige, um den Kauf essenzieller Pflegehilfsmittel zu unterstützen. Diese Pauschale hat das klare Ziel, die Pflege zu Hause zu erleichtern, indem sie die Finanzierung von notwendigen Hilfsmitteln wie Desinfektionsmittel, Einweghandschuhe oder Bettschutzunterlagen sichert. Diese Produkte sind unerlässlich, um eine hygienische und effektive Pflege zu gewährleisten und gleichzeitig die pflegenden Angehörigen zu entlasten. So trägt die Pauschale dazu bei, die Belastung der Pflegenden zu reduzieren und eine höhere Qualität in der täglichen Pflege sicherzustellen.

                      Pflegehilfsmittel 40 Euro auszahlen lassen

                      Leistungen der Pflegehilfsmittel-Pauschale

                      Die Pauschale kann für verschiedene Pflegehilfsmittel verwendet werden, beispielsweise für Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel oder Bettschutzeinlagen. box4pflege liefert Ihnen diese Hilfsmittel direkt nach Hause und übernimmt die komplette Abwicklung mit Ihrer Pflegekasse. Mit unserem Service entfällt für Sie der zeitaufwendige und oft stressige Papierkram, den Anträge und Abrechnungen mit sich bringen können. Auf diese Weise können Sie sich ganz auf die Pflege Ihrer Liebsten konzentrieren, während wir uns um alle Formalitäten kümmern.

                      Anspruch auf die 40 Euro Pflegehilfsmittel-Pauschale

                      Berechtigte Personengruppen

                      Jede Person, die mit einem anerkannten Pflegegrad zwischen 1 und 5 eingestuft ist, hat Anspruch auf die Pauschale, sofern die Pflege zu Hause stattfindet. Dies gilt unabhängig davon, wer die pflegerischen Tätigkeiten übernimmt, seien es Familienangehörige, Freunde oder andere nahestehende Personen. Die Pauschale ist spezifisch darauf ausgelegt, den Alltag der Pflegebedürftigen und der Personen, die sie betreuen, zu erleichtern, indem sie bei der Finanzierung von notwendigen Pflegehilfsmitteln unterstützt.

                      Pflegehilfsmittel 40 Euro auszahlen lassen

                      Wie der Anspruch geltend gemacht wird

                      Um die Pauschale zu erhalten, ist es erforderlich, einen formlosen Antrag bei der Pflegekasse einzureichen. Es ist nicht zu leugnen, dass der Kommunikations- und Abwicklungsprozess mit der Pflegekasse oft mit einem gewissen Aufwand verbunden ist, der für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen belastend sein kann. In vielen Fällen ist dies eine zusätzliche Belastung in einer bereits angespannten und herausfordernden Lebenssituation. Hier setzt box4pflege an: Wir nehmen Ihnen diesen administrativen Aufwand ab und gestalten den Prozess so einfach und stressfrei wie möglich. Mit box4pflege an Ihrer Seite wird der Antragsprozess erheblich erleichtert, da wir alle notwendigen Schritte für Sie übernehmen und sicherstellen, dass die erforderlichen Nachweise korrekt und fristgerecht eingereicht werden. So können Sie sich voll und ganz auf die Pflege Ihrer Lieben konzentrieren, während wir die bürokratischen Hürden für Sie meistern.

                      Hinweisbox: Bei box4pflege kümmern wir uns um die Lieferung der Pflegehilfsmittel und die Abrechnung mit Ihrer Pflegekasse. Sie erhalten qualitativ hochwertige Produkte ohne zusätzlichen Aufwand.

                      Prozess der 40 Euro Auszahlung

                      Auszahlungsantrag stellen

                      Die 40 Euro für Pflegehilfsmittel werden nicht ohne Weiteres in bar zur Verfügung gestellt. Es ist vielmehr erforderlich, dass Sie die notwendigen Pflegehilfsmittel zunächst selbst erwerben. Anschließend können Sie, gestützt durch Belege und Nachweise über den Kauf und die Notwendigkeit der Hilfsmittel, einen Antrag auf Kostenerstattung bei Ihrer Pflegekasse stellen. Dieses Prozedere sorgt dafür, dass die Pauschale ausschließlich für den vorgesehenen Zweck, nämlich die Anschaffung essentieller Pflegehilfsmittel, verwendet wird. Durch das Einreichen entsprechender Belege sichern Sie sich die Rückerstattung des Betrags. Dies kann jedoch einen bürokratischen Aufwand bedeuten, den viele als mühsam und zeitaufwendig empfinden.

                      Teilauszahlung und Aufteilung der 40 Euro

                      Eine Auszahlung der 40 Euro Pauschale ohne den tatsächlichen Erwerb von Pflegehilfsmitteln ist nicht möglich. Die Auszahlung dieses Betrags ist strikt an den Nachweis gebunden, dass die Mittel auch tatsächlich für die Anschaffung notwendiger Pflegehilfsmittel verwendet wurden. Dabei wird lediglich der Betrag erstattet, der auf den vorgelegten Belegen ersichtlich ist. Sollten Sie also beispielsweise in einem Monat Pflegehilfsmittel im Wert von 30 Euro erwerben, so können Sie auch nur diese 30 Euro erstattet bekommen, nicht den Gesamtbetrag der Pauschale. Das Einreichen der entsprechenden Kaufbelege ist hierbei unabdingbar. Die genaue Abwicklung dieses Prozesses kann, wenn man sie alleine durchführt, mitunter kompliziert und zeitaufwendig sein, insbesondere wenn Unklarheiten bezüglich der erforderlichen Dokumentation und der genauen Prozedur bestehen. Deswegen ist es ratsam, sich professionelle Hilfe und Unterstützung zu holen, um den Vorgang zu erleichtern und sicherzustellen, dass die Erstattung ohne Probleme erfolgt.

                      Achtung: Die 40 Euro sind ausschließlich für Pflegehilfsmittel vorgesehen und können nicht einfach so ausgezahlt werden. Sie müssen den Kassen entsprechende Nachweise erbringen.

                      Häufig gestellte Fragen

                      Ist die 40 Euro Pflegehilfsmittel-Pauschale fest?

                      Die Pauschale für Pflegehilfsmittel ist ein fester Betrag, der monatlich für den Erwerb von Pflegehilfsmitteln zur Verfügung gestellt wird. Die 40 Euro sind dabei der Maximalbetrag, den die Pflegekasse monatlich bereitstellt. Sollten Ihre Ausgaben für Pflegehilfsmittel diesen Betrag in einem gegebenen Monat überschreiten, müssen Sie die Differenz selbst tragen, da Kosten, die über diese Pauschale hinausgehen, nicht von der Kasse erstattet werden.

                      Hinweisbox: Mit box4pflege erhalten Sie nicht nur die benötigten Pflegehilfsmittel, sondern auch Unterstützung bei der Abwicklung mit der Pflegekasse.

                      An wen kann ich mich bei weiteren Fragen wenden?

                      Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen von box4pflege gerne zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns, und wir helfen Ihnen, den Prozess so einfach wie möglich zu gestalten.

                      Fazit

                      Die 40 Euro Pflegehilfsmittel-Pauschale ist eine wichtige Unterstützung für Pflegebedürftige und deren Angehörige. Der Antrags- und Abrechnungsprozess kann kompliziert sein, doch mit einem zuverlässigen Partner wie box4pflege an Ihrer Seite wird dieser deutlich erleichtert. Nutzen Sie unsere Expertise und Dienstleistungen, um den maximalen Nutzen aus der Pauschale zu ziehen, ohne sich um die Abwicklung kümmern zu müssen.